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Artikel „Kunth, Johann Sigismund“ von Paul Goldschmidt (Historiker) in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 17 (1883), S. 394, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Kunth,_Johann_Sigismund&oldid=- (Version vom 13. Oktober 2024, 08:00 Uhr UTC)
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Kunth: Johann Sigismund K., geb. am 3. October 1700 in Liegnitz, † am 7. September 1779 als Superintendent in Baruth, gelehrter Theologe und Dichter geistlicher Lieder, besuchte das Elisabethgymnasium in Breslau und studirte dann 7 Jahre lang in Jena und Leipzig. Als Pfarrer war er erst in dem altenburgischen Dorfe Pölzig thätig, kam 1737 nach dem schlesischen Städtchen Löwen und 1743 als Superintendent nach Baruth. Er hat viele Predigten und geistliche Lieder drucken lassen, auch sein Hauptwerk „Abhandlung der göttlichen Wahrheiten, welche in dem kleinen Katechismo Lutheri enthalten sind“ (1743) ist aus Katechismuspredigten entstanden, die er in Löwen gehalten hat. Von seinen geistlichen Liedern haben nur zwei weitere Verbreitung gefunden: „Es ist noch eine Ruh’ vorhanden, auf, müdes Herz, und werde Licht“ (zum ersten Mal gedruckt in der Köthen’schen Sammlung 1733; Nr. 768 des Berlinischen Gesangbuches) und das Osterlied „Komm, froher Tag, brich an in meinem Herzen“ (zuerst gedruckt in der Wernigeroder Neuen Sammlung 1752).

Vgl. Koch, Geschichte des Kirchenliedes, Stuttgart 1868 (3. Aufl.), Bd. IV, und Goldschmidt, Das Leben des Staatsrath Kunth, Berlin 1881.