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Artikel „Krüsike, Paul Georg“ von Richard Hoche in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 17 (1883), S. 274, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Kr%C3%BCsike,_Paul_Georg&oldid=- (Version vom 28. November 2024, 19:05 Uhr UTC)
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Krüsike: Paul Georg K., Poet (1641–1723), wurde am 10. Octbr. 1641 als Sohn des Stadtsecretärs in Schleswig geboren, verbrachte aber seine Jugendzeit in Pritzwalk in der Mark Brandenburg und in Schwerin, wohin sein Vater berufen war. Den höheren Schulunterricht empfing er auf den lateinischen Schulen in Schwerin, Quedlinburg, Erfurt, Naumburg und Neuhaldensleben; die Gründe für diesen vielfachen Wechsel sind nicht bekannt. Erst 1666 ging er nach Jena, um dort die Rechte zu studiren, bald darauf nach Helmstädt und 1668 nach Altorf. Nach vielfachen Reisen durch Deutschland war er von 1669 an Hofmeister an verschiedenen Orten in Mecklenburg, kam darauf 1675 nach Hamburg und ernährte sich hier als Privatlehrer. Nachdem er mehrfache Anerbietungen, u. A. die der Professur für Poesie in Rostock, ausgeschlagen, wurde er 1679 Lehrer der 3. Klasse am Hamburgischen Johanneum, 1683 Subconrector, 1699 Conrector. In demselben Jahre wurde er Magister in Wittenberg. 1719 emeritirt, starb er am 9. April 1723. K. war gekrönter Poet und Mitglied der Zesen’schen poetischen Gesellschaft unter dem Namen „der Tragende“, ein überaus gewandter Versificator in lateinischer und griechischer Sprache, dessen Stärke freilich vornehmlich im leichten Beherrschen der Form beruhte; Spielereien, wie die Anfertigung eines Gedichtes von 142 Versen, in denen jedes Wort mit dem Buchstaben S beginnt, wurden seiner Zeit angestaunt. 1686 erschienen von ihm „Versus Mnemonici de Imperatorum Regumque Europaeorum successione“, 1689 „Lyra querula in exequiis Philippi a Zesen moestissimo police pulsata“ etc. – Die dichterische Ader Krüsike’s ging auf einen seiner Söhne Johann Christoph K. über. Dieser, geboren in Hamburg am 11. März 1682, besuchte das Johanneum und das akademische Gymnasium seiner Vaterstadt und studirte von 1702–6 Theologie und Mathematik in Kiel und Wittenberg. Nach vergeblichen Versuchen, eine akademische Professur zu erlangen – auch Leibniz, der ihn in Hannover kennen gelernt hatte, bemühte sich vergeblich für ihn –, wurde er 1715 Diakonus zu St. Petri in Hamburg, 1741 Archidiakonus, und starb am 26. Nobr. 1745. Auch von ihm sind eine große Zahl von Elegien in deutscher und lateinischer Sprache erhalten; von seinen anderen Schriften bieten Interesse die „Disput. mathematica de muniendi tam vetere quam novo naturalibus modis“, Kiel 1702 und „Vindemiarum literariarum spec. I et II: De Bibliothecis et de libris“, Hamb. 1727. spec. III „de varia eruditione“ 1731.

Moller, Cimbria lit. 318 u. 439. Hamb. Schriftsteller-Lexikon 4, 228 bis 230 und 224–227.