Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Kopp, Karl“ von Rudolf Krauß in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 51 (1906), S. 336–337, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Kopp,_Karl&oldid=- (Version vom 18. Dezember 2024, 02:04 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Kops, Franz
Band 51 (1906), S. 336–337 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Karl Kopp (Bildhauer) in der Wikipedia
Karl Kopp in Wikidata
GND-Nummer 136421768
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|51|336|337|Kopp, Karl|Rudolf Krauß|ADB:Kopp, Karl}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=136421768}}    

Kopp: Karl K., Bildhauer. Am 24. October 1825 zu Wasseralfingen in Württemberg geboren, widmete er sich der Bildhauerkunst und besuchte die Stuttgarter Kunstschule, zugleich auch das dortige Polytechnikum. Seine Sporen verdiente sich der junge Künstler beim Bau des maurischen Lustschlosses Wilhelma (bei Stuttgart), dessen Schöpfer, der bekannte Architekt Zanth, ihn zu Arbeiten heranzog. Dann begab er sich nach Paris, wo er in der École des beaux-arts seine Studien fortsetzte und den Unterricht Lequesne’s und Toussaint’s genoß. 1854 übernahm er die Stelle eines Zeichenlehrers an der [337] Fortbildungsschule in Biberach. 1862 erhielt er einen Ruf als Lehrer des Ornamentzeichnens und Modellirens an dem Stuttgarter Polytechnikum, der heutigen technischen Hochschule. Er blieb bis an sein Ende, das am 1. März 1897 erfolgte, in diesem Wirkungskreise. 1868 wurde ihm der Titel eines Professoros verliehen. Im Nebenamte war er Lehrer für Figurenmodelliren an der Stuttgarter Kunstgewerbeschule und Mitglied der Sachverständigencommission beim Conservatorium der vaterländischen Kunst- und Alterthumsdenkmale.

Als Lehrer leistete K. Ersprießliches. Er genoß die Achtung seiner Schüler, bei denen er namentlich den ihm eigenen Sinn für das Ideale zu wecken wußte. Als ausübender Künstler ragte er über den Durchschnitt nicht empor. Sicherheit und Leichtigkeit der Vortragsweise hatte er sich allerdings in Paris angeeignet. Für das Decorative besaß er entschiedenes Geschick. Er entfaltete eine ausdauernde und vielseitige productive Thätigkeit. Die Motive zu seinen zahlreichen Gruppenwerken entnahm er mit Vorliebe der griechisch-römischen Mythologie (Hero und Leander, Der Raub der Europa, Bacchus und Ariadne). Ferner lieferte er bildhauerischen Schmuck für Kirchen (z. B. Christus am Kreuze in der Frauenkirche zu Eßlingen) oder restaurirte ältere Werke in solchen (z. B. die württembergischen Grafen im Chore der Stiftskirche zu Stuttgart). Auch betheiligte er sich am Ausschmuck verschiedener hauptstädtischer Bauten, so des Hauptbahnhofs, des Polytechnikums, des Justizpalastes. Außerdem schuf er die Personificationen von acht schwäbische Flüsse darstellenden Figuren an den Fontänen des Stuttgarter Schloßplatzes. Endlich rühren viele Grabmonumente und Porträtbüsten von ihm her. Unter den letzteren sind die 1885 enthüllte Erzbüste des württembergischen Patrioten Johann Jakob Moser (in der Nische eines Eckhauses der Moserstraße, neuerdings seltsamerweise entfernt) und die 1889 der Oeffentlichkeit übergebene Büste des berühmten Naturforschers Robert Mayer vor dem Stuttgarter Polytechnikum namhaft zu machen.

Schwäbische Kronik vom 2. März 1897 (Abendblatt). – Biographisches Jahrbuch und Deutscher Nekrolog II (1898), S. 278.