ADB:Kirchmair, Josef
Ludwig noch als Kronprinz anbefahl, sowie eine Anzahl der Gefäße in etrurischem Stile für den Grafen Schönborn; wendete sich dann zur Glasmalerei und half mit an den Fensterbildern für den Dom zu Regensburg und die Auerkirche. Außerdem excellirte K. in kleinen, meist humoristischen Jagdbildern in Oel, von denen manche durch ihn auch auf Stein gezeichnet (z. B. ein angeschossener Hirsch von Hunden verfolgt; alter Jäger bei erlegtem Hirsch; der erlegte Achtzehnender, lithogr. von J. Bergmann) vervielfältigt wurden. Sechszehn Deckenbilder ähnlichen Inhalts lieferte K. für den Jagdsalon des Grafen Arco-Zinneberg. – Sein Bruder, Franz K., war Zimmermann und construirte den schwierigen, höchst sinnreich erfundenen Dachstuhl für das Schloß Hohenschwangau; er schnitzte aber auch und zwar ohne je Anleitung genossen zu haben, in Holz und Elfenbein und trieb zierliche Kleinkunst. Viele Holzornamente in Hohenschwangau stammen aus seiner Hand.
Kirchmair: Jos. K., Genre-, Porzellan- und Glasmaler, geb. 1806 zu München, † ebendaselbst 1846; arbeitete zuerst in der königl. Porzellanmanufaktur, wo er einen Theil des prächtigen Services malte, dessen Ausführung König- Vgl. Raczynski, Gesch. der neueren Kunst, II, 402. 464 f. Nagler, 1839, VII, 27. Kunstvereinsbericht f. 1846, S. 60.