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Artikel „Karoch, Samuel“ von Wilhelm Wattenbach in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 15 (1882), S. 410, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Karoch,_Samuel_von&oldid=- (Version vom 2. November 2024, 18:17 Uhr UTC)
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Karoch: Samuel K., gebürtig aus Lichtenberg in Oberfranken, ist merkwürdig als einer der frühesten Verkündiger des Humanismus in Deutschland, wenn auch noch in sehr mangelhafter Weise. Er hat rhythmische Dichtungen und Erzählungen in Prosa, in gesuchtem aber fehlervollen Latein verfaßt, auch eine sog. Barbarolexis, die aus Deutsch und Latein gemischt ist, zum Theil sehr unsauber, und interpretirte diese seine Werke nebst der Rhetorik des Agostino Dato in Vorlesungen, wovon sich noch Ankündigungen aus Erfurt erhalten haben. Durch irgend einen Fehltritt, wie es scheint, war er in Noth gerathen und in Armuth hat er in Italien den Humanismus kennen gelernt. Im J. 1466 nach neun Nothjahren, dann wieder 1469 und 1470 hat er in Leipzig bei dem Festmahl der Magisterpromotion (Prandium Aristotelis) Reden gehalten und um Unterstützung gebeten. Bei der Gründung der Universität Ingolstadt 1472 wird er als Mitglied der Artistenfacultät genannt, aber schon 1476 erscheint er wieder hülfsbedürftig in Heidelberg. Ich habe über ihn in der Zeitschrift für Geschichte des Oberrheins, Bd. 28, gehandelt, und im Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit, Bd. 26–28, verschiedene seiner Produkte mitgetheilt.

Vgl. G. Voigt, Wiederbelebung des klass. Alterthums. II, 304.