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Artikel „Kapp, Johann Erhard“ von Gotthard Lechler in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 15 (1882), S. 105–106, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Kapp,_Johann_Erhard&oldid=- (Version vom 4. Oktober 2024, 02:37 Uhr UTC)
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Kapp: Johann Erhard K., war geboren zu Oberkotzau in Franken, studirte Philosophie und Theologie, promovirte zum Doctor der Philosophie und wurde als ordentlicher Professor der Beredtsamkeit an der Leipziger Universität angestellt. Als solcher hat er sich aber auch um die historische Theologie vielfache Verdienste erworben, indem er theils die Geschichte des christlichen Alterthums, theils und vorzugsweise die Reformationsgeschichte durch seine Forschungen und durch Sammlung und Herausgabe von Urkunden zur Reformationsgeschichte beleuchtete, theils an litterar-historischen Unternehmungen sich betheiligte. Er begann 1720 und 1721 mit Schriften, die sich auf den Ablaßhandel bezogen: „Diss. hist. de nonnullis indulgentiarum quaestoribus saeculi 15 et 16.“. Lpz. 1720. 4°.; „Schauplatz des Tezelischen Ablaßkrams und des dawider streitenden Lutheri“, 1720. 8°.; „Sammlung einiger zum päpstlichen Ablaß überhaupt, sonderheit aber zu den – – zwischen Mart. Luther und Joh. Tetzel hievon geführten Streitigkeiten gehörigen Streitschriften mit Einleitung und Anmerkungen versehen“, Lpz. 1721. 8°.; „Kleine Nachlese einiger größtentheils noch ungedruckter, und sonderlich zur Erläuterung der Reformationsgeschichte nützlicher Urkunden“, 4 Bände. 8°. Lpz. 1727–33. Im J. 1747 erschien von ihm eine [106] Abhandlung zur christlichen Archäologie und zur Erklärung altchristlicher Denkmäler: „Prolusio, utrum signum palmae tumulis christianorum adjectum certum martyrii sit signum nec ne?“, 4°. In die Geschichte der Universitäten schlägt ein seine Dissertation vom J. 1735: „De origine Doctorum theologiae et Magistrorum artium horumque dignitate“. Nachdem Valentin Ernst Löscher 1749 gestorben war, übernahm K. die Redaction der von dem Genannten begründeten ersten theologischen Zeitschrift Deutschlands: „Unschuldige Nachrichten von alten und neuen theologischen Sachen“, und führte die Zeitschrift von 1749 bis zu seinem Tode, 1756 fort. K. war ein Gelehrter von Gründlichkeit und unparteiischer ächt wissenschaftlicher Forschung.