Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Kaltenmoser, Max“ von Hyacinth Holland in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 51 (1906), S. 26–27, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Kaltenmoser,_Max&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 16:04 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Kaltenbach, Rudolf
Nächster>>>
Kameke, Georg von
Band 51 (1906), S. 26–27 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Max Kaltenmoser in der Wikipedia
Max Kaltenmoser in Wikidata
GND-Nummer 116035307
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|51|26|27|Kaltenmoser, Max|Hyacinth Holland|ADB:Kaltenmoser, Max}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=116035307}}    

Kaltenmoser: Max K., Genremaler, geboren am 1. December 1842 zu München, † am 4. April 1887 ebendaselbst. Als der ältere Sohn des durch seine minutiös ausgeführten, das Volksleben im Schwarzwald und Vorarlberg darstellenden Genrebilder so wohlbekannten Kaspar K. (A. D. B. XV, 46 ff.) genoß der Jüngling das Vorbild und den Unterricht seines Vaters, bezog 1858 die Akademie und bildete sich unter Philipp Foltz und Arthur v. Ramberg. Frühzeitige Studienreisen nach Schwaben und Tirol schärften die Beobachtungsgabe und lieferten allerlei erwünschte Stoffe und Vorarbeiten, namentlich hübsche Interieurs, welche gleichsam von selbst einluden, sich durch zweckmäßige Staffirung zu Bildern erheben zu lassen. Der Vater konnte bei seinem Tode (1867) mit der tröstlichen Ueberzeugung scheiden, den Sohn als würdigen Erben seines guten Namens zu wissen. Schon 1866 brachte der junge K. eine „Kinderstube“ in den Kunstverein und 1867 eine „Sonntagsruhe“, welch’ letzteres Bild als vollgültiges Zeugniß seiner Reife gleich angekauft wurde. Darauf folgten 1868 „Der Findling“, „Großväterliche Ermahnung“, „Häusliches Glück“ und die „Blumenfreundin“; 1869 „Nach dem Gottesdienst“, der „Geburtstag“, eine „Häusliche Scene“ und andere ansprechende, an Beyschlag und weitere Zeitgenossen erinnernde Bilder. Der [27] Maler machte Glück mit seinen Producten und war außerordentlich fleißig, obwol es mit seiner Gesundheit, ähnlich wie bei seinem Bruder Albert K., nicht am besten stand. Während letzterer, erst 26 Jahre zählend, schon 1871 aus dem Leben schied (A. D. B. XV, 47), kräftigte sich Max K. im Winter 1869 auf 1870 durch einen Aufenthalt an der Riviera, so daß er von erhöhter Lebenslust getragen, zu neuem Schaffen zurückkehren konnte. Jedes Jahr zeitigte nun einige neue, ansprechende und coloristisch gute Bilder, z. B. 1870 die „Mußestunde“ und „Gute Nachricht“, 1872 „Interessante Lektüre“, 1873 „Würfelspieler“ und „Abschied“ (mit künstlichen Lichteffecten wie bei Moriz Feuer-Müller); 1875 „Schattenspiel“ oder „Der Vater kann Alles“ (als Holzschnitt im „Daheim“ 1884); 1877 das „Stadtfräulein unter der Dorfjugend“, 1878 „Abendunterhaltung“ und „Dorfleben“, 1879 „Schlechtes Bier“, 1880 „Ein Schelm“, dann die „Vorbereitung zur Prozession“ und die „Improvisirte Kegelbahn“ u. s. w. Die letzten Jahre verbitterte unserem Künstler eine stete Kränklichkeit, bis ihn nach langen Leiden der Tod erlöste. Von seinen zahlreichen Studien, Skizzen und Entwürfen erschien im Mai 1878 eine Ausstellung im Kunstverein, welche einen neuen Beweis bot von dem tüchtigen Können und Streben des, gleich seinem Bruder Albert, nur zu frühe abgerufenen Malers.

Vgl. Nekrolog in Beil. 232 d. Allgem. Ztg. v. 22. August 1887. – Kunstvereins-Bericht für 1887, S. 69. – Fr. von Bötticher, 1895. I, 638. – Singer, 1896. II, 306 (6 Zeilen!).