ADB:Königsmarck, Karl Johann von

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Artikel „Königsmarck, Karl Johann Graf von“ von Karl Ernst Hermann Krause in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 16 (1882), S. 530–531, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:K%C3%B6nigsmarck,_Karl_Johann_von&oldid=- (Version vom 26. April 2024, 16:39 Uhr UTC)
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Königsmark: Karl Johann Graf von K., der älteste Sohn Kurt Christophs von K. (s. u.), geb. am 5. (15.) Mai 1659 zu Nyborg auf Fühnen, wurde zuerst in Hamburg erzogen, blieb dann bis 1674 bei der Mutter in Stade und machte, als diese nach Stockholm übersiedelte, die große Tour mit seinem Hofmeister Walther. Als 1675 Schweden dem Großen Kurfürsten den Krieg erklärte, versagte die Mutter dem 16jährigen Jünglinge den Eintritt in das Heer. Dafür ging er nach Malta und focht mit dem Orden, waghalsig sich in Abenteuer stürzend, die freilich mehr heroisch, als historisch zu beglaubigen, sind; dann folgten wieder Reisen durch den ganzen Süden Europa’s, nachdem er vom Orden trotz seines Protestantismus zum Ritter ernannt war. An den Hof Karls II. von England mit einer schwedischen Mission geschickt, erbot er sich als Malteser zur Theilnahme an dem geplanten Zuge nach Tanger, wo die christliche Besatzung durch die Mauren hart gedrängt war, und ging dann auf eigene Faust über Spanien dorthin, wirkte bei einem siegreichen Ausfall und den Kämpfen mit, welche die Aufgebung der Belagerung zur Folge hatten, und kehrte mit der nun ankommenden und gegen Korsaren kreuzenden englischen Flotte als Günstling Karls II. nach England zurück. Hier in einen Liebeshandel mit [531] folgender Ermordung des begünstigten Freiers verwickelt und vor Gericht gestellt, mußte er, obwol freigesprochen, doch fliehen und trat bis 1685 in französische Dienste als Oberst über ein Deutsch-Regiment und kämpfte dann in Morea unter seinem Oheim Otto Wilhelm 1685 und 86 als „Volonteur“. Mit Auszeichnung focht er hier im Mai 1686 bei Navarin und Modon, endlich in der blutigen Eroberung von Nauplia di Romania, erlag aber bald darauf am 28. August 1686 einem „hitzigen Fieber“, ein glänzender Cavalier, bezeichnend für den Adel seiner Zeit. Seine Leiche wurde mit der seines Oheims 1690 nach Stade übergeführt, dort am 19. (29.) Januar 1691 feierlich im Erbbegräbniß beigesetzt und erlitt dann dieselbe vandalische Behandlung, wie die seines Großvaters Hans Christoph von K.

Quellen: wie für Hans Christoph von K. und Otto Wilhelm von K.