ADB:Köhler, Reinhold (Mediziner)

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Artikel „Köhler, Reinhold“ von August Hirsch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 16 (1882), S. 446–447, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:K%C3%B6hler,_Reinhold_(Mediziner)&oldid=- (Version vom 26. Dezember 2024, 13:27 Uhr UTC)
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Köhler: Reinhold K., Arzt, ist den 14. December 1825 in Lauffen a. N. geb. – Seine wissenschaftliche Vorbildung genoß er auf dem Gymnasium in Stuttgart, widmete sich dem Studium der Medicin auf den Universitäten Tübingen, Heidelberg, Prag und Wien und habilitirte sich 1848 als praktischer Arzt in Stuttgart. Im Jahre 1857 wurde er in das Medizinal-Kollegium berufen, in dessen Auftrage er mehrere amtliche Reisen machte, und 1860 erhielt er einen seinen wissenschaftlichen Neigungen entsprechenden Ruf als Professor der Medicin und Dirigent der Poliklinik nach Tübingen. Hier hat er 13 Jahre lang als Lehrer und Arzt segensreich gewirkt, in seiner akademischen Thätigkeit vorzugsweise der Kinderheilkunde, auf die ihn seine Stellung als Vorstand der Poliklinik besonders hinwies, und der Pharmakologie seine vollste Aufmerksamkeit geschenkt und durch seinen Unterricht nicht nur den Eifer der Studirenden angeregt und wach erhalten, sondern auch in der von ihm geleiteten Klinik das Interesse älterer Kollegen gefesselt. – Außer zwei kleineren Schriften „Ueber die Reform der Medicinalgewichte der deutschen Staaten,“ 1856 und „Das gesunde und kranke Leben der Stadt Tübingen“ 1860, und zahlreichen Journal-Artikeln, welche meist im Württ. med. Korrespondenzblatt erschienen sind, hat er eine größere Arbeit über „Die Krebs- und Scheinkrebskrankheiten der Menschen“ 1853 und sein bekanntes und geschätztes „Handbuch der speziellen Therapie“ 1851–55 (in zweiter Aufl. in 2 Bänden 1859, in 3. Auflage [447] 1867–68) veröffentlicht. – K. war nicht bloß als Lehrer und Gelehrter hoch geschätzt, sondern auch als Arzt und Mensch geliebt und verehrt. – Eine schwere Erkrankung, welche die letzte Zeit seines Lebens getrübt hatte, führte am 16. Januar 1873 seinen Tod herbei.

Obige Notizen sind einem im schwäbischen Merkur (abgedr. im Württemb. med. Korrespondenzblatt 1873 Nr. 8) erschienenen Nekrologe K.’s entnommen.