ADB:Jenisch, Bernhard Freiherr von

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Artikel „Jenisch, Bernhard Freiherr v.“ von Karl Weiß in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 13 (1881), S. 768, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Jenisch,_Bernhard_Freiherr_von&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 01:47 Uhr UTC)
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Jenisch: Bernhard Freiherr v. J., Orientalist, geb. am 10. November 1734 in Wien, † daselbst am 22. Februar 1807; trat nach zurückgelegten Universitätsstudien als erster Zögling in die von der Kaiserin Maria Theresia 1754 begründete orientalische Akademie ein, in welcher er aber nur ein Jahr verblieb. Nachdem er von 1756–69 bei verschiedenen diplomatischen Missionen Oesterreichs im Orient Verwendung fand, kam er 1770 als Hofsecretär in die geheime Haus-, Hof- und Staatskanzlei und wurde 1791 zum Hofrathe und Referenten der orientalischen Akademie und nach van Swieten’s Tode (1803) zum Hofbibliothekspräfecten befördert. J. beschäftigte sich auch als Gelehrter mit der orientalischen Litteratur und Sprachforschung. Zuerst veröffentlichte er eine „Anthologia Persica“ (Wien 1778) und hierauf eine „Historia priorum regum Persarum ex Mohamede Mirchond persice et latine cum notis geographico-literariis“ (Viennae 1782). Sein bedeutendstes Werk ist die Bearbeitung der zweiten Auflage des arabisch-persisch-türkischen Wörterbuches von Meninski, welche 1780–1802 in vier Foliobänden in Wien erschien und heute zu den litterarischen Seltenheiten gehört. In Anerkennung seiner Verdienste wurde J. 1790 in den ungarischen Adelsstand und 1800 in den österreichischen Freiherrnstand erhoben.

Vgl. V. Weiß Edl. v. Starkenfels, Die orientalische Akademie in Wien, Wien 1839.