ADB:Jacobsen, Friedrich Johann

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Artikel „Jacobsen, Friedrich Johann“ von Albert Teichmann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 13 (1881), S. 617–618, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Jacobsen,_Friedrich_Johann&oldid=- (Version vom 29. März 2024, 07:11 Uhr UTC)
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Jacobsen: Friedrich Johann J., Obergerichtsadvocat, wurde am 29. Juni 1774 zu Heide in Norderdithmarschen geboren. Sein Vater war dort Obergerichtsadvocat, später Königl. Kirchspielvogt in Weslingbühren, wo er 1793 starb. Der Sohn studirte zu Kiel und ließ sich 1796 in Altona als Untergerichtsadvocat nieder, sehr bald einen ausgedehnten Wirkungskreis gewinnend. Eine Geschäftsreise nach London in Prisenangelegenheiten brachte ihm die persönliche Bekanntschaft des berühmten Admiralitätsrichters William Scott und anderer hervorragender englischer Rechtsgelehrter. Hierdurch wurde er auf das Studium des Seerechts und auch der englischen Litteratur geführt. Im Jahre 1803 wurde er zum Obergerichtsadvocaten ernannt und gab „Handbuch über das praktische Seerecht der Engländer und Franzosen, in Hinsicht auf das von ihnen in Kriegszeiten angehaltene neutrale Eigenthum, mit Rücksicht auf die Englischen Assecuranzgrundsätze über diesen Gegenstand“ heraus (der 2. Bd. Hamburg 1805). Noch größere Anerkennung fand sein späteres Werk, „Seerecht des Friedens und Krieges in Bezug auf Kauffahrteischiffahrt“, Altona 1815, für welches er mehrere Jahre lang mit großen Kosten Material gesammelt hatte. [618] Es erschien 1818 in Baltimore in englischer Uebersetzung. Als weitere, zum Theil recht werthvolle schriftstellerische Leistungen, die ein sehr wenig bekanntes und bearbeitetes Gebiet behandelten, sind zu nennen: „Beyträge zu dem Prisenrecht der Engländer mit Rücksicht auf den Traktat von 1801“, Altona 1808 – „Bemerkungen über das dänische Prisenrecht“, 1809 – „Umriß des englischen Wechselrechts“, 1821 und „Ueber Contracte in Betreff von Bergelohn“, 1821 (zusammen unter dem Titel „Handelsrechtliche Abhandlungen“, 1. Theil) – „Denkrede auf Klopstock“, 1817 – „Briefe an eine deutsche Edelfrau über die neuesten englischen Dichter“, 1820. Leider raffte ihn ein frühzeitiger Tod am 24. Februar 1822 dahin, zu früh den Seinen – Wittwe und acht Kindern – aber auch zu früh der Wissenschaft. – J. hatte auch in die Ersch-Gruber’sche Encyklopädie Beiträge geliefert. Im J. 1823 erschien zu Altona „Neue Sammlung handelsrechtlicher Abhandlungen“ mit einer kurzen biographischen Skizze.

Schleswig-Holstein-Lauenburgische Provinzialberichte, 1822, 4. Quartalheft S. 52–54; Jahrgang 1823 S. 145. – Calvo, Droit international (3), Paris 1880, I. 67. – Geßner, Le droit des neutres (2), Berlin 1876. – Bulmerincq in der Revue de droit international, XI (1879) p. 209.