ADB:Jacobi-Klöst, Constans Philipp Wilhelm Freiherr von

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Artikel „Jacobi-Klöst, Constans Philipp Wilhelm Freiherr von“ von Paul Bailleu in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 13 (1881), S. 576, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Jacobi-Kl%C3%B6st,_Constans_Philipp_Wilhelm_Freiherr_von&oldid=- (Version vom 23. November 2024, 13:31 Uhr UTC)
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Jacobi: Constans Philipp Wilhelm Freiherr v. J.-Klöst, geb. um 1745, bürgerlicher Abstammung, war zuerst Privatsecretär des Freiherrn v. Rohd, preußischen Gesandten in Wien, auf dessen Verwendung er im März 1766 zum Legationssecretär in Wien ernannt wurde. Nachdem er schon am 24. März 1768 auf seine Bitte – er wollte sich mit einer vornehmen Wienerin vermählen – den Titel Legationsrath erhalten hatte, wurde er am 20. Februar 1773 als Resident bei dem kaiserlichen Hofe in Wien beglaubigt. Während des baierischen Erbfolgekrieges hielt er sich in Regensburg auf, von wo er im October 1779 nach Wien zurückkehrte. König Friedrich II. war ihm wenig gewogen; desto mehr begünstigte ihn sein Nachfolger König Friedrich Wilhelm II. Er wurde am 2. October 1786 in den Adelstand und am 19. Juni 1788 in den Freiherrnstand erhoben. In demselben Jahre erfolgte seine Ernennung zum kurfürstlich brandenburgischen, im J. 1790, nachdem er mit dem König in Breslau zusammengetroffen war, zum königlich preußischen Gesandten in Wien. Im Mai 1792 von dort abberufen und zum Gesandten in London ernannt, hat J. diesen Posten, wenn auch mit häufigen Unterbrechungen, bis zum Jahre 1816 bekleidet. Vom Ende des J. 1797 bis zum Mai 1799 war er als zweiter preußischer Congreßbevollmächtigter in Rastatt. Im Sommer 1806, bei der durch die preußische Besetzung Hannovers mit England eingetretenen Entzweiung, aus London abberufen, wurde er bereits im September desselben Jahres im Angesicht des Bruches mit Frankreich wieder dahin zurückgeschickt. Er unterhandelte und schloß mit Canning einen Subsidienvertrag ab, der jedoch durch den Tilsiter Frieden hinfällig wurde. Am 3. September 1807 zum Titular-Staatsminister ernannt, verließ er im Februar 1808 England und lebte von da an, geheime Sendungen nach Wien abgerechnet, meist auf seinem Gute Zschepplin bei Eilenburg, bis er im Frühjahr 1813 abermals nach London gesandt wurde. Im August 1814 verließ er England bereits wieder und begab sich nach Wien, wo er bis zur Beendigung des Congresses verweilte. Im Herbst 1815 noch einmal nach London geschickt, wurde er schon am 9. Mai 1816 wieder abberufen. Er verließ England im Juni 1816 und starb am 10. Juli 1817 in Dresden. – Die zahlreichen Schriftstücke, die aus der langen und ehrenvollen diplomatischen Thätigkeit Jacobi’s erhalten sind, zeigen Gewandtheit und besonders ein sehr lebendiges patriotisches Gefühl.

Akten des Geh. Staatsarchivs zu Berlin.