ADB:Jablonski del Monte Berico, Josef Freiherr

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Artikel „Jablonski del Monte Berico, Josef Freiherr“ von Karl Friedrich Hermann Albrecht in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 13 (1881), S. 527–528, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Jablonski_del_Monte_Berico,_Josef_Freiherr&oldid=- (Version vom 29. März 2024, 10:11 Uhr UTC)
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Jablonski del Monte Berico, Josef J., Freiherr, österreichischer Feldzeugmeister, Ritter des Militär Maria Theresien-Ordens, k. k. wirklicher geheimer Rath, Inhaber des Linien-Infanterieregiments Nr. 30, geb. am 6. September 1806 zu Radkersburg in Steiermark, † am 1. Februar 1876 zu Graz. – J. trat am 22. November 1822 in das 10. Jägerbataillon, bei welchem er bis zum Hauptmann 1. Classe vorrückte. In diesem Bataillon machte er im J. 1848 den Straßenkampf in Mailand (21.–22. März), die Gefechte bei Goito am 8., Monzambano, Valeggio und Pozzolo am 9. April, die Schlachten bei Sta. Lucia am 6., bei Curtatone und Montanara am 29. Mai, das Gefecht bei Goito am 30. Mai, die Einnahme von Vicenza am 10. Juni (s. w. u.), die Gefechte bei Somma Compagna am 23., bei Valeggio am 25., bei Cremona am 30. Juli, das Scharmützel bei Crema und Lodi am 1. August, das Gefecht bei Mailand am 4. und 5. August mit. Für die bei der Einnahme von Vicenza bewiesene außerordentliche Tapferkeit erhielt J. das Ritterkreuz des Maria Theresien-Ordens durch das Kapitel vom J. 1848. – Es war um die dritte Nachmittagsstunde des 10. Juni, als das 10. Jägerbataillon unter Oberst Kopal zum Angriffe auf den Monte berico sich formirte. Der Oberst, Hauptmann J. und Beckh mit der 6. Compagnie an der Tête drangen aus dem bisher die Vorrückung deckenden Hohlwege auf die durch Geschützfeuer bereits in Unordnung [528] gebrachten feindlichen Schaaren und gegen die Schanze, welche die Vorrückung mit ihren Geschützen beherrschte. Hier wurde dem Bataillons-Commandanten Oberst Kopal von einer Kugel der Arm zerschmettert und er mußte den Kampfplatz verlassen. In diesem kritischen Augenblicke warf sich J., unterstützt von dem in langen Colonnen folgenden Bataillon, mit seiner Compagnie an der Spitze und nur von wenigen Jägern begleitet, der Erste, in die Schanze und bemächtigte sich derselben. Begeistert folgte das Bataillon; J. erstürmte auch die zweite Schanze, verfolgte den Feind von Abschnitt zu Abschnitt bis nach Madonna, dem äußersten Punkte der Monti berici, wo sich Kirche und Kloster Madonna del Monte befinden, welche durch einen Säulengang mit der Stadt verbunden sind und Vicenza vollkommen dominiren. Begeistert durch das heldenmüthige Beispiel, erstürmten die übrigen Truppen der Brigade Culoz Madonna del Monte, wodurch das Schicksal des Tages entschieden war. Am 15. Oct. 1848 ward J. zum Major beim 16. Infanterieregiment ernannt, im J. 1849 organisirte er das aus dem Cadre des 10. zur Errichtung gelangende 21. Jägerbataillon, wurde am 23. November Oberstlieutenant, kam dann zum 13. Gensdarmerieregimente, am 7. September 1850 als Oberst zum 1., dann zum 9. Gensdarmerie-, später zum 14. Infanterieregimente. Im Feldzuge 1859 in Italien commandirte Generalmajor J. eine Brigade im 10. Infanterie-Armeecorps unter Feldmarschall-Lieutenant Baron Wernhardt. Im J. 1864 wurde J. zum zweiten Inhaber des 1. Infanterieregiments Kaiser Franz Josef ernannt. Zum Feldmarschall-Lieutenant im J. 1865 (5. Juni) befördert und dem Landes-Generalcommando Prag zugetheilt, erhielt er im J. 1866 vom 7. Mai bis 5. Juli die Leitung des mährisch-schlesischen Generalcommando, dann das Festungscommando in Olmütz, wurde im J. 1869 Inhaber des 30. Infanterieregiments, im J. 1872 Feldzeugmeister (28. April) und trat im J. 1873 auf seine Bitte in den definitiven Ruhestand, bei welchem Anlasse ihn der Monarch in Anerkennung seiner mehr als 50jährigen Dienste durch die Verleihung des Ordens der Eisernen Krone 1. Classe auszeichnete. J. wählte nun die Hauptstadt seines Geburtslandes, seiner grünen Steiermark, zum ferneren Domizil; hier starb nach drei Jahren der fast siebzigjährige Veteran.