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Artikel „Ingolstetter, Andreas“ von l. u. in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 14 (1881), S. 68–69, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Ingolstetter,_Andreas&oldid=- (Version vom 7. Oktober 2024, 23:48 Uhr UTC)
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Ingolstetter: Andreas I., auch Ingolstätter geschrieben, wurde am 19. April (st. n.) 1633 zu Nürnberg geboren und starb ebenda am 6. Juni 1711 im 79. Jahre. Er war gleich ausgezeichnet als Kaufmann, wie als Gelehrter und Dichter. Als Marktvorsteher in Nürnberg gewann er eine einflußreiche Stellung, in welcher er auch den Titel eines fürstlich württemberg. Rathes erhielt. Seine Mußezeit aber gehörte den Wissenschaften und der Dichtkunst. [69] Er konnte außer der lateinischen eine große Anzahl lebender Sprachen und beschäftigte sich mit Mathematik und Astronomie. Im J. 1672 ward er Mitglied des Blumenordens, in welchem er den Namen Poliander führte; in den J. 1674 und 1705 treten auch seine erste und seine zweite Frau diesem Orden bei. I. ward auch gekrönter Poet und war nach den Lobeserhebungen, die ihm zu Theil wurden, einer der angesehensten Dichter des Ordens. Doch geht das ihm ertheilte Lob wol hauptsächlich auf die Freigiebigkeit, mit welcher er andere Dichter unterstützte, wie er denn auch sonst wegen der Unterstützung, die er den Künsten und Wissenschaften zu Theil werden ließ, gerühmt wird; in seiner Vaterstadt gründete er eine Armenschule. Er selbst dachte von seinen Gedichten gering und wollte nie eine Sammlung derselben veranstalten. Während seine weltlichen Dichtungen verschollen sind, gehören einige seiner geistlichen Lieder mit Recht noch zu den in Gemeindegesangbücher aufgenommenen, so namentlich die beiden Lieder: „Hinab geht Christi Weg“ (1673) und „Ich bin mit dir mein Gott zufrieden“ (1677).

Amarantes (Joh. Herdegen), Historische Nachricht von des löbl. Hirten- und Blumenordens Anfang u. s. f., Nürnberg 1744, S. 417 ff., 446 und 590. – Wetzel, Hymnopoeographia, Thl. 2, S. 1 ff. – Rambach, Anthologie, Bd. III, S. 354 f. – Koch, Gesch. des Kirchenlieds u. s. f., 3. Aufl. Bd. III. S. 498 ff.