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Artikel „Hofmann, Johann Jacob“ von Wilhelm Vischer in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 12 (1880), S. 630, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hofmann,_Johann_Jakob&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 19:36 Uhr UTC)
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Hofmann: Johann Jacob H. (Hoffmann), Historiker, geb. in Basel den 11. September 1635, † ebendaselbst den 10. Mai 1706. – H. studirte auf der Universität seiner Vaterstadt, erwarb 1650 die Würde eines Doctors der Philosophie, widmete sich dann dem Studium der Theologie und wurde 1655 nach bestandenem Examen in die baslerische Geistlichkeit aufgenommen. Da ihm seine Gesundheit die Annahme einer Pfarrstelle nicht erlaubte, gab er sich mit Ertheilung von Privatunterricht ab, bis er 1667 die Professur der griechischen Sprache an der Universität erhielt, die er 1683 mit derjenigen der Geschichte vertauschte. Bald darauf (1685) erwarb er bei Gelegenheit der Bewerbung um eine theologische Lehrstelle, die ihm indessen nicht zu Theil wurde, den Doctorgrad in der Theologie. Aus seiner Vaterstadt soll er nie herausgekommen sein. – H. hat verschiedene philosophische und staatswissenschaftliche, sowie einige theologische Abhandlungen veröffentlicht, auch lateinische Gedichte, in deren Anfertigung er eine große Gewandtheit besaß, herausgegeben, seine Hauptthätigkeit als Schriftsteller hat er aber darauf gerichtet, den Stoff des historischen Wissens in übersichtlicher Weise zusammenzufassen und zugänglich zu machen. Vor allem hat er sich bekannt gemacht durch sein „Lexicon universale historico-geographico-chronologico-poetico-philologicum“, das zuerst in Basel im J. 1677 in zwei starken Foliobänden erschien. Diesen ließ er ebendaselbst im J. 1683 eine dreibändige „Continuatio“ folgen, später arbeitete er das Ganze zu einer neuen Ausgabe um, die im J. 1698 in vier Folianten in Leyden erschien. Daneben verdienen die beiden Handbücher der allgemeinen Geschichte und der Papstgeschichte („Epitome metrica historiae universalis civilis et sacrae … cum enarratione historico-chronologica …“, Basel 1686, und „Historia paparum … brevi metro comprehensa cum enarratione historico-chronologica …“, Basel 1687) genannt zu werden, in denen nach Art der Bibliotheca poëtica des Joh. Petrus Lotichius der Inhalt jedes Kapitels in einem vorangestellten Tetrastichon kurz zusammengefaßt wird. Eigenthümlich für einen Protestanten ist der Plan, den er in der Papstgeschichte durchgeführt hat, diese zu einem Rahmen zu machen, innerhalb dessen über das Wichtigste, was sich seit Christi Geburt in der Weltgeschichte überhaupt zugetragen hat, berichtet wird.

Vgl. Leu, Historisches Lexicon; (Herzog), Athenae Rauricae, die jedoch beide in Betreff der Ausgaben des Lexicons Unrichtigkeiten enthalten.