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Artikel „Hildegund“ von Wilhelm Wattenbach in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 12 (1880), S. 408–409, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hildegund&oldid=- (Version vom 26. Dezember 2024, 17:13 Uhr UTC)
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Hildegund, aus Köln gebürtig, aber im Kloster zu Neuß erzogen, wurde noch als Kind von ihrem Vater ins Heilige Land mitgenommen, aber besserer Sicherheit wegen in männlicher Kleidung. Diese und den Namen Joseph behielt sie, als der Vater starb und dann auch ein ungetreuer Diener sie verließ. Glücklich heimgekehrt wurde sie zu einer gefahrvollen Botschaft an den Papst Lucius III. nach Verona beredet; den Brief trug sie in ihrem Stab verborgen. Nach legendenhaft ausgeschmückten Gefahren und Schicksalen widmete sie sich in Speier gelehrten Studien, trat jedoch endlich in das kürzlich gestiftete Cisterzienserkloster [409] Schönau bei Heidelberg ein. Hier aber in ungewohnter Absperrung und von der Furcht vor Entdeckung gequält, starb sie noch als Novize am 20. April 1188. Nach Entdeckung ihres Geschlechts erkundeten die Mönche mit Mühe ihre Herkunft, und beschrieben ihr Leben; Sittenreinheit und Frömmigkeit hatten sie ausgezeichnet, und bald verbreitete sich der Ruf von Wundern an ihrem Grabe. Obgleich nicht kanonisirt, wurde ihr doch ein localer Cultus gewidmet.

Acta Sanctorum Apr. Vol. II. Caesarii Heisterb. Dial. I. c. 40.