ADB:Heydendorff, Michael Conrad Edler von

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Artikel „Heydendorff, Michael Konrad von“ von Eugen von Friedenfels in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 12 (1880), S. 353–354, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Heydendorff,_Michael_Conrad_Edler_von&oldid=- (Version vom 3. November 2024, 20:56 Uhr UTC)
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Heydendorff: Michael Konrad v. H., Enkel des Samuel Conrad v. H. (siehe diesen) und Sohn des als Bürgermeister von Mediasch verstorbenen Daniel v. H., geb. 26. Nov. 1730, † am 9. Nov. 1821. Nach vollendeten Studien am 11. Juni 1750 beim k. Gubernium in den Staatsdienst getreten und in verschiedenen dienstlichen Stellungen ersprießlich verwendet, wurde er 1775 Senator in Mediasch, war von 1777 bis 1784 Königsrichter daselbst und wurde 1786 zum wirklichen k. Appellationsrath ernannt. Als nach Kaiser Joseph II. Tode die alte Verfassung und Verwaltung in Siebenbürgen, folgerichtig auch die in der sächsischen Nation wieder hergestellt wurde, trat H., mit dem Titel eines k. Rathes geehrt, 1790 wieder in den Dienst seiner Vaterstadt als Bürgermeister zurück, welches Amt er durch 27 Jahre rühmlich und unter allgemeiner Anerkennung versah und seine Heimath während des ganzen langen Zeitraumes bei allen Landtagen und sächsischen Nationalconfluxen als deren gewählter Abgeordneter vertrat. Für seine langjährigen und ersprießlichen Dienste mit dem Ritterkreuz des Leopoldordens vom Kaiser ausgezeichnet, trat H. nach 66 vollendeten Dienstjahren mit dem 1. Febr. 1817 in den ehrenvollen, wirklich wohlverdienten Ruhestand und blieb nun, in gesundem und kräftigem Greisenalter [354] seine wissenschaftlichen Beschäftigungen fortsetzend, still in seiner Heimath bis er, fast 91 Jahre alt, starb. Sein ganzes langes Leben hindurch war er neben seiner strengen Berufsthätigkeit mit literarischen Arbeiten beschäftigt, von welchen bisher nur wenige bekannt sind. Doch ist sein in der Familie sorgsam aufbewahrter handschriftlicher Nachlaß, in dem sich zahlreiche Collectaneen, zum Theil werthvolle Chroniken und handschriftliche Aufzeichnungen zur Geschichte Siebenbürgens befinden, dessen Glanzpunkt aber eine ganz originelle, die Zeit- und Sittengeschichte Siebenbürgens während der Dauer seines Lebens umfassende, mit zahlreichen, zum Theil ganz unbekannten Belegen documentirte Selbstbiographie, ein Werk von erst in neuerer Zeit allgemein gewürdigtem höheren Interesse, bildet, welche dermalen im Archive des Vereins für siebenbürgische Landeskunde herausgegeben wird.

Joseph Trausch, Schriftstellerlexikon der siebenbürger Deutschen, II. Bd. S. 148–151. (Das hier gegebene Schriftenverzeichniß ist ganz unvollständig.) Archiv des Vereins für siebenbürgische Landeskunde. Neue Folge. Bd. XIII und XIV.