ADB:Hersch, Hermann
Dingelstedt einen warmen Förderer. Hier wurde auch (1854) sein erstes einaktiges Drama: „Alfonso Guzman der Getreue“ (Manuscript) mit Beifall aufgeführt. Größeren Ruf gewann er erst durch sein Schauspiel: „Die Anne-Liese“, das sich durch glückliche Anlage und Durchführung, sowie durch meistens gelungene Charakteristik auszeichnet. Ebenso ist seine Bearbeitung der „Sophonisbe“ als in der Anlage durchaus gelungen zu bezeichnen. Er nahm später seinen ständigen Wohnsitz in Berlin und starb daselbst am 27. Juli 1870. Von seinen weiteren Dramen hat keines eine Bühnenwirkung erreicht. Schriften: „Von Westen nach Osten“. Gedichte, 1848 – „Thekla. Gesänge der Liebe“, 1849 – „Gedichte“, 1847, 2. Aufl. 1849 – „Sophonisbe, Trauerspiel in 5 Akten“, 1859 – „Die Anne-Lise, Schauspiel in 5 Akten“, 1859, 2. Aufl. 1867 – „Marie von Burgund, Trauerspiel in 5 Akten“, 1860. – Als Manuscript gedruckt: „Merope, Trauerspiel in 5 Akten“ (1858) – „Die Ravensberger, Schauspiel“ (1860) – „Die Krebsmühle, Schauspiel“ (1860) – „Eintausend siebenhundert und vierzig“ (1861) – „Die Loreley“ – „Benedictus Schwartz, Schauspiel“ (1865) – „Der Fabrikherr“ (1867) – „Modepuppen“ (1869).
Hersch: Hermann H., dramatischer Dichter, 1821 zu Jüchen in der preuß. Rheinprovinz von armen jüdischen Eltern geboren. Erst nachdem er sich, da es ihm an Mitteln zum Studium fehlte, 7 Jahre dem Kaufmannsstande gewidmet hatte, ward es ihm durch theilnehmende Glaubensgenossen ermöglicht, drei Jahre in Bonn zu studiren. Von da ging er nach Berlin, dann nach München, um die Bühne zu studiren und fand hier an- Vgl. Brümmer, Deutsches Dichter-Lexikon, I. Bd. S. 353.