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Artikel „Harper, Adolf Friedrich“ von August Wintterlin in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 10 (1879), S. 617, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Harper,_Adolf_Friedrich&oldid=- (Version vom 16. April 2024, 22:00 Uhr UTC)
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Harper: Adolf Friedrich H., Landschaftsmaler, geb. am 17. October 1725 in Berlin, gest. daselbst am 23. Juni 1806, war der Sohn und Schüler des im J. 1746 zu Potsdam verstorbenen preußischen Kabinetsmalers Johann H., eines geborenen Schweden aus Stockholm. Nach des Vaters Tode besuchte er Frankreich und Italien, wo er die Unterweisung Richard Wilson’s genoß und reiche Studien nach der Natur sammelte. Im J. 1756 kam er in herzoglich württembergische Dienste; zuerst beim Residenzbauwesen verwendet, wurde er im J. 1759 zum Hofmaler und im J. 1761 zum Professor an der vom Herzog Karl in jenem Jahre errichteten Académie des Arts ernannt, welche später mit der hohen Karlsschule verbunden wurde. Im J. 1784 wurde er auch zum Galleriedirector bestellt. Vom J. 1798 an verlebte er, in den Ruhestand versetzt, seine letzten Lebensjahre in seiner Vaterstadt Berlin. H. gehörte zu den Künstlern, welche wie alle vom Herzog Karl verwendeten jungen Männer (vgl. d. Art. Reinh. Ferd. Heinr. Fischer und Nic. Guibal) durch die Menge der überhasteten Aufgaben in der Kunst unter dem blieben, was sie zu leisten versprochen hatten, oder von erreichten Stufen wieder zurückkamen. Er, den Goethe einen geborenen Landschafter nennt, mußte außer seinen Landschaften auch Blumen- und Früchtestücke, Surports, Theater- und andere Decorationen „schockweise“ malen und daneben den „Premier Peintre“ Guibal im Malen der Luft, Blumen etc. bei seinen Plafonds unterstützen. Hiedurch bekam, wie er das selbst später fühlte und offen beklagte, seine Kunstübung etwas Mechanisch-conventionelles und namentlich seine Farbe etwas Hartes. Doch zeigen seine Landschaften, welche in den würtembergischen Schlössern noch zahlreich erhalten sind, großen Reichthum der Motive, gefällige Zusammenstellung und eine durch die Sicherheit ihrer einfachen Mittel immer noch lehrreiche Farbentechnik besonders bei der Behandlung der Luft und der Hintergründe. Man sieht, daß er in Rom noch an den Quellen der besten Tradition geschöpft hatte. Als Lehrer an den Kunstanstalten Herzog Karls nahm H. bei der Heranbildung der vielen tüchtigen Künstler, die daraus hervorgingen, neben Guibal seinen redlichen Antheil.

Vgl. außer den Künstlerlex. Wagner, Gesch. d. hohen Karlsschule 2, S. 194 u. ö.; Bertuch u. Kraus, Journal des Luxus und der Moden, Jahrg. 1793; Goethe, Schweizerreise im J. 1797.