ADB:Hardegg, Heinrich Graf von

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Artikel „Hardegg, Heinrich Graf von“ von Heinrich Ritter von Zeißberg in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 10 (1879), S. 556, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hardegg,_Heinrich_Graf_von&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 19:10 Uhr UTC)
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Hardegg: Heinrich, Burggraf von Dewin und Graf von H., Repräsentant der zweiten Linie der Grafen von H., stammte nicht, wie früher angenommen zu werden pflegte, von den Herren von Duino in Istrien, auch nicht aus Böhmen, aus dem Geschlechte der Marquatice; sein Name hängt auch nicht mit dem der Burg Theben in Ungarn zusammen, sondern er gehörte aller Wahrscheinlichkeit nach der Familie der Burggrafen von Dewin in Meißen an. Er ist vermuthlich der Sohn des Burggrafen Albert von Dewin, erscheint urkundlich 1253, 1256 und 1264 als „Burgravius junior de Dewin“ begegnet 1260 zum ersten Male am Hofe des Böhmenkönigs Ottokar im Lager von Laa, und heirathete, da eben damals die beiden letzten Grafen von Hardegg-Plaien Otto und Konrad im Kampfe gegen die Ungarn (bei Staatz) fielen, die Witwe des ersteren, Wilbirgis, eine geborene Gräfin von Helfenstein. Durch sie gelangte er in den Besitz der Grafschaft Hardeck und in die Reihe des österreichischen Adels. Ueberdies verlieh ihm Ottokar (1265) das Amt eines Landrichters in Niederösterreich, das er bis zu seinem Tode bekleidete. 1269 stiftete er gemeinschaftlich mit seiner Gemahlin und mit Heinrich v. Kuenring und dessen Gattin das später nach St. Bernhard bei Horn übersetzte Cistercienserinnen-Kloster Mailan (Alt-Melons). Er starb am 23. April 1270 kinderlos.

Firnhaber, Fr. Heinrich Graf von Hardeck, Burggraf von Duino (Archiv f. Kunde österr. Gesch., 1849, II. Heft). W. Kopal, Hardegg, eine historische Studie (Blätter d. Vereins f. Landeskunde von Niederösterreich, XI. Jahrg.) u. J. Wendrinsky, Heinrich, Burggraf von Dewin u. Graf von H. (ebenda XI. Jahrg.).