ADB:Hallmann, Anton
Gärtner als praktischer Architekt zu arbeiten; dann wandte er sich nach Petersburg, wo ihn Montferrand auf Gärtner’s und Klenze’s Empfehlungen bei der inneren Ausstattung der Isaakskirche beschäftigte. Auch hier fand er jedoch nicht den ihm zusagenden Wirkungskreis und wandte sich deshalb über Dänemark nach London und Paris, überall Anerkennung für seine Leistungen, aber keine fruchtbringende Beschäftigung findend. Endlich schien ihm Berlin eine solche zu bieten. Friedrich Wilhelm IV. ernannte ihm zum Hof-Bauinspector; doch mußte diese Ernennung wieder rückgängig gemacht werden, als er sich weigerte, die von ihm nachträglich geforderte Staatsprüfung abzulegen. So ging er im Frühjahr 1841 nach Rom zurück, wo er von nun an seinen Wohnsitz nahm, um sich der Malerei zuzuwenden; namentlich waren es architektonische und poetisch landschaftliche Compositionen, die er in Oel und Tempera ausführte. 1842 war er vorübergehend in Dresden, wiederum mit einem architektonischen Entwurfe (Staatsverwaltungsgebäude für Berlin) und mit der Schlußredaction seiner Schrift über die „Kunstbestrebungen der Gegenwart“, Berlin 1842 beschäftigt, ein Werk, welches, wenn schon von etwas einseitigem Standpunkt und nicht ohne Vorurtheile geschrieben, doch viel treffliches, noch heut beachtenswerthes enthält. Dann kehrte er nach Rom zurück. Im Sommer 1845 wollte er von Neuem Deutschland besuchen, als ihn auf der Reise der Tod am Malariafieber überraschte.
Hallmann: Anton H., geb. zu Hannover 1812, gest. am 29. Aug. 1845 zu Livorno, Architekt und Maler; ein Künstler, dessen trefflichen Anlagen die Stetigkeit des Gemüthes fehlte, welche allein größere Erfolge ermöglicht. Nach sorgfältiger Jugenderziehung kam er zu dem Architekten Hellner in Hannover in die Lehre und bald darauf an die Akademie in München, von der es ihn nach kurzem Verweilen fort auf Reisen trieb. 1833 ging er zu Fuß durch Tirol und Italien nach Rom, von da im nächsten Jahre nach Neapel. Nach Rom zurückgekehrt, machte er die Bekanntschaft des Kunsthistorikers Dr. W. Schulz aus Dresden, der ihn zur Mitarbeiterschaft an seinem großen Werk über die Architekturen von Unter-Italien gewann. Gemeinsam gingen sie im Spätsommer 1835 in den Süden: H., um die Skizzen und Aufnahmen zu machen, Schulz, um in den Archiven das baugeschichtliche Material aufzusuchen. Bis zum Winter waren diese Vorarbeiten beendet, und nach Rom zurückgekehrt zeichnete H. seine Aufnahmen nunmehr für den Kupferstich. 1837 siedelte er nach München über, um hier unter- Schorn, Kunstblatt 1846.