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Artikel „Hübbe, Karl Johann Heinrich“ von Otto Beneke in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 13 (1881), S. 227–228, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:H%C3%BCbbe,_Karl&oldid=- (Version vom 23. Dezember 2024, 11:53 Uhr UTC)
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Hübbe: Karl Johann Heinrich H., lutherischer Prediger und Schriftsteller, geb. zu Hamburg den 12. December 1764. Nachdem er seit 1782 in [228] Helmstädt Theologie studirt hatte, wurde er im J. 1785 Candidat des geistlichen Ministeriums und 1791 Katechet am Waisenhause seiner Vaterstadt. Im J. 1801 zum Pastor in Allermöh in der hamburgischen Landschaft Billwärder erwählt, erwarb er sich in dieser Gemeinde die größte Liebe und Anerkennung, nicht nur als unermüdlicher Seelsorger, sondern auch in weltlichen Angelegenheiten als treuer Rathgeber, kluger Fürsprecher und energischer Helfer und Vermittler, vorzüglich in den schweren Zeiten der französischen Herrschaft. Im J. 1815 als Pastor und Schulinspector des Waisenhauses wieder nach Hamburg berufen, wirkte er, ein sehr beliebter Kanzelredner, in verdienstlichster Weise für dies großartige Institut, u. a. durch Gründung eines demselben affiliirten Lehrer-Seminars, dessen Schüler Waisenhaus-Zöglinge. Daneben für alle gemeinnützigen Zwecke, z. B. für die der patriotischen Gesellschaft, äußerst thätig, und auch als Schriftsteller ebenso unterhaltend wie belehrend und anregend, erfreute er sich der allgemeinen Hochachtung seiner Mitbürger. Seine Schriften bezeugen des Verfassers ungewöhnliche Vielseitigkeit. Neben Predigten und Abhandlungen theologischen, pädagogischen oder moralischen Inhalts, schrieb er auch über handelspolitische, technische und gemeinnützige Zeitfragen. Großen Beifall erwarb er als Biograph des französischen Generals Dumouriez, der während seines Aufenthalts in Hamburg im regen Verkehr mit H. gestanden. Als feiner Beobachter und gründlicher Kenner der Volksthümlichkeit bewährte er sich durch seine Beiträge zum niedersächsischen und hamburgischen Idiotikon, sowie vorzüglich durch seinen mit Geist und Humor geschriebenen erklärenden Text zu dem Suhr’schen Bilderwerk „Der Ausruf in Hamburg“ (1808), ein jetzt nach 70 Jahren vielgesuchtes und oft mit 100 M. bezahltes Buch. Nicht minder gediegen und ebenso unterhaltend ist der von ihm verfaßte Text des ersten Theils des Kupferwerks „Ansichten der freien Hansestadt Hamburg“ etc. (1824). – Er starb am 26. Febr. 1830.

S. Hamb. Schriftsteller-Lexikon, Bd. III. S. 402–406 und Neuer Nekrolog der Deutschen, 1830, Th. I. S. 184 ff.