ADB:Groeben, Carl Graf von der
[706] als Freiwilliger in die russische Armee, schloß sich der englisch-deutschen Legion an, und machte 1813 unter Dörnberg den Zug durch Hannover mit. Bei Ablauf des Waffenstillstandes trat er wieder als Stabsrittmeister in preußische Dienste, kämpfte bei Dresden, Kulm und Leipzig, wurde Rittmeister, und während des Feldzuges 1814 in Frankreich Major, 1815 Obristlieutenant. Nach der Rückkehr aus Frankreich stand er in Coblenz und verkehrte viel mit Gneisenau und Clausewitz, der seine geistige Bedeutung und Liebenswürdigkeit in seinen Briefen rühmt. G. hatte zu dem Kreise der Männer gehört, welche die Befreiung des Vaterlandes und die Regeneration des Staates 1808–1813 vorbereiteten. 1812 wurde er Chef des Generalstabes des schlesischen Armeecorps, 1824, nachdem er Oberst geworden, Chef des Generalstabes des 2. Armeecorps. 1829 Flügeladjutant des Königs, 1834 Generalmajor, 1842 Generallieutenant und bald darauf Generaladjutant Friedrich Wilhelms IV., zu dessen näherem Umgang er schon unter der Regierung Friedrich Wilhelms III. gehört hatte. Er soll damals Mitarbeiter des conservativen politischen Wochenblatts gewesen sein. 1848 wurde er interimistischer Commandeur des 7. Armeecorps (Westfalen), befehligte 1849 im Feldzuge in Baden das 2. preußische Armeecorps, 1850 die preußischen Truppen in Kurhessen. 1852 wurde er commandirender General des 7. Armeecorps und General der Cavallerie, im folgenden Jahre commandirender General des Gardecorps, 1854 Mitglied des Herrenhauses für den Grafenverband der Provinz Preußen. Dann nahm er 1858 seinen Abschied, reiste aber noch von seinem Wohnsitz Neudörfchen, im Interesse der christlichen Bevölkerung, nach Syrien. Im Herrenhause gehörte er zur streng kirchlichen und conservativen Partei, und stand – seiner Ueberzeugung treu – in Opposition zu den Reformen der neuen Aera. G., in seiner Jugend ein schöner Mann, hatte bei großer Liebenswürdigkeit des Wesens und vieler Herzensgüte die feinsten Umgangsformen. Aus seiner Ehe mit Thusnelda von Dörnberg hat er fünf Söhne hinterlassen, die alle der preußischen Armee angehört haben oder noch angehören. An der Herausgabe von Clausewitz’s nachgelassenen Werken, in den dreißiger Jahren, war er betheiligt, besonders sind die beiden letzten Theile von ihm herausgegeben.
Gröben: Graf Karl von der G., geb. am 17. Septbr. 1788, starb auf seinem ererbten Majorat Neudörfchen am 13. Juli 1876 als General der Cavallerie a. D. und Mitglied des Herrenhauses. Graf Karl trat 1806 in die preußische Armee, wurde im folgenden Jahre Lieutenant, 1812 in den Generalstab versetzt. In demselben Jahre nahm er den Abschied, um nicht an der Seite Frankreichs gegen Rußland kämpfen zu müssen, ging erst nach Schweden, trat dann