ADB:Gravenhorst, Johann Heinrich

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Gravenhorst, Johann Heinrich“ von Karl Karmarsch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 9 (1879), S. 615–616, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Gravenhorst,_Johann_Heinrich&oldid=- (Version vom 23. November 2024, 10:10 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 9 (1879), S. 615–616 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Johann Heinrich Gravenhorst in der Wikipedia
Johann Heinrich Gravenhorst in Wikidata
GND-Nummer 137367279
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|9|615|616|Gravenhorst, Johann Heinrich|Karl Karmarsch|ADB:Gravenhorst, Johann Heinrich}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=137367279}}    

Gravenhorst: Johann Heinrich G., Chemiker, geb. am 20. October 1719 zu Braunschweig, † am 14. April 1781 ebenda. Er widmete sich dem Handelsstande und war längere Zeit Kaufmannsdiener in Celle, fühlte sich aber [616] in diesem Berufe nicht befriedigt, da ihm keine Aussicht auf selbständige Existenz offen stand. Daher übernahm er eine Bierbrauerei, gab aber auch diese wieder auf und machte nun Reisen, auf welchen er mannigfaltige Kenntnisse und Erfahrungen sammelte. Zurückgekehrt, errichtete er in Gemeinschaft mit seinem jüngeren Bruder Christoph Julius G. (geb. 1731 und † am 17. Januar 1794 in Braunschweig), 1759 eine bald berühmt gewordene chemische Fabrik zu Braunschweig, in welcher neben dem Hauptprodukte Salmiak auch Glaubersalz, Alaun und die von den Brüdern erfundene grüne Maler- und Anstreichfarbe „Braunschweiger Grün“ (ein basisches Chlorkupfer) verfertigt wurde. Nach Ableben des älteren wurde dieses Unternehmen von dem jüngeren Bruder bis an dessen Tod fortbetrieben. Um das Publicum auf die Erzeugnisse der Fabrik aufmerksam zu machen und dieselben zu empfehlen, veröffentlichten die Brüder von 1769–78 eine Reihe kleiner Schriften, welche mehr dem kaufmännischen, als dem wissenschaftlichen Standpunkte angehören. Nichts desto weniger ist dem Paare ein ehrendes Andenken in der Geschichte der technischen Chemie zu widmen: ihre Salmiakfabrik ist die erste in Deutschland gewesen, und das Braunschweiger Grün gewann nicht nur Ruf, sondern wurde auch an anderen Orten erfolgreich verfertigt und gab später den Anstoß zur Erfindung anderer grüner Metallfarben, die eine große Rolle zu spielen bestimmt waren.