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Artikel „Gras, Kaspar“ von Wilhelm Schmidt (Kunsthistoriker) in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 9 (1879), S. 590, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Gras,_Kaspar&oldid=- (Version vom 25. November 2024, 05:03 Uhr UTC)
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Gras: Kaspar G., Bildhauer, geboren zu Mergentheim an der Tauber. Er kam wahrscheinlich mit dem Erzherzog Maximilian, dem Deutschmeister, bei dem er über 20 Jahre Diener und Kammerhofbossirer war, nach Innsbruck. Sodann diente er dem Erzherzog Leopold noch 14 Jahre und wurde 1638 von der Erzherzogin Claudia zum Geschäftsleiter der Maria Meitinger, Glockengießerswittwe zu Innsbruck, bestellt. Im J. 1670 wurde G. Erzkastner zu Schwaz; er starb daselbst am 3. December 1674 mit Hinterlassung eines sehr geringen Vermögens von 963 fl., in welches sich seine 4 Kinder theilten. Verheirathet hatte er sich zuerst 1609 mit Elisabeth Stoßer, 1617 mit Maria Endorfer. G. modellirte die Reiterstatue des Erzherzogs Leopold im Hofgarten zu Innsbruck, die von Heinrich Reinhart gegossen wurde, ferner arbeitete er mit letzterem an dem Grabmale des Deutschmeisters Maximilian in der Pfarrkirche daselbst. Auch verschiedene Erzfiguren im Innsbrucker Hofgarten sind von ihm. Ueber der Klosterpforte zu Wiltau sieht man von ihm den Riesen Haimon in Erz, an der Pfarrkirche zu Brunnecken ein Basrelief „Die Abnehmung Christi“, in die Ambraser Sammlung kamen die Büste des Erzherzogs Ferdinand Karl und „Herkules erdrückt den Antaeus“, alle aus Erz.

Siehe Tirolisches Künstlerlexikon, Innsbr. 1830.