ADB:Grammann, Karl
Moscheles seine Lehrer waren. Diese Studien setzte er in Wien fort, wo er sich ganz der Composition widmete. Später lebte er als Junggeselle in behaglichen Verhältnissen in Dresden und starb hier am 30. Januar 1897. Unter Grammann’s musikalischen Arbeiten haben seine Opern einen größeren Erfolg gehabt, als seine Instrumentalcompositionen. Am längsten hat sich seine Oper „Melusine“ auf dem Repertoire gehalten, doch ist auch „Das Andreasfest“ und die „Thusnelda“ in Dresden und Wien aufgeführt worden. Seine namentlich an französischen belletristischen Werken ziemlich reiche Bibliothek wurde von Grammann’s überlebender Schwester der kgl. öffentlichen Bibliothek in Dresden überwiesen.
Grammann: Karl G., Componist, war am 3. Juni 1842 zu Lübeck als Sohn eines Kaufmanns geboren. Vom Vater für die Landwirthschaft bestimmt, studirte er in Bonn und Halle. Hier fing er an zu componiren und die Musik fachmännisch zu betreiben. In den Jahren 1866 bis 1871 besuchte er das Leipziger Conservatorium für Musik, wo unter anderen Papperitz, Reinecke, David, Hauptmann und- Vgl. Neue Zeitschrift f. Musik 1897, 64. Jahrg. (Bd. 93). Leipzig o. J., S. 67. – Signale für die musikalische Welt, 55. Jahrg. Leipzig 1897, S. 155. – Hugo Riemann, Musik-Lexikon, 5. Aufl. Leipzig 1900, S. 412. – Biogr. Jahrbuch und deutscher Nekrolog. Hrsg. von Anton Bettelheim. Berlin 1898, II. Bd., S. 118. – Verzeichniß der im Druck erschienenen Werke von Carl Grammann. Dresden 1900.