ADB:Gomez de Parientos, Moritz

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Artikel „Gomez de Parientos, Moritz“ von Wilhelm Edler von Janko in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 9 (1879), S. 367, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Gomez_de_Parientos,_Moritz&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 04:47 Uhr UTC)
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Gomez: Moritz G. de Parientos, österreichischer Feldmarschall-Lieutenant. Geb. zu Nieuport in den Niederlanden am 26. Decbr. 1744, gestorben zu Ofen 10. Jan. 1810. Der Sohn eines kaiserl. königl. Officiers, trat G. nach vollendeten Studien in der Militärakademie zu Wiener Neustadt in die Armee ein und bewies so viel Diensteifer und militärische Kenntnisse, daß er nicht lange hernach als Oberlieutenant in derselben Akademie die Professur der räsonnirenden Taktik und Kriegswissenschaft erhielt, wovon einen Theil die Terrainlehre bildet, welche G. zuerst herausgab. Als Stabsofficier im Generalstabe machte er den Türkenkrieg von 1788–90 mit Auszeichnung mit, erhielt als Oberstlieutenant das Referat der Feldkriegs-Commission und leistetete wesentliche Dienste durch seine überaus kluge Wahl des Terrains für die verschieden zu nehmenden Lager und Positionen. Dieselben sprechenden Beweise von Muth, Unerschrockenheit und Klugheit, welche G. hier an den Tag gelegt, bewies er auch in dem Feldzuge von 1794, namentlich bei Mouchin in den Niederlanden, bei Cambray und beim Entsatz von Charleroi. In eben diesem Jahre ward er auch Oberst und Vice-Commandant von Mainz. 1800 zum Generalmajor befördert wurde G. Director des Kriegsarchivs, eine Sphäre, in welcher seine Kräfte sich besonders ersprießlich entwickeln konnten. Seine Tendenz war auf die Herstellung eines kenntnißreichen wissenschaftlich gebildeten Officierscorps gerichtet, und er strebte mit dem regsten Eifer, das Kriegswesen auf eine höhere Stufe geistiger Bildung zu erheben. Die erste Frucht seiner Bemühungen war das oben erwähnte Handbuch der Terrainlehre. Auch das chalkographische Büreau des Generalstabes verdankt ihm seinen Ursprung, ebenso löste er die schwierige ihm von den Ständen Ungarns übertragene Aufgabe der Organisirung der Academia Ludovicea. Bei Ausbruch des Krieges von 1809 ward G. als General-Quartiermeister an die Spitze der ungarischen Insurrection gestellt, der Tod entriß ihn jedoch dieser Wirksamkeit.

Wurzbach, Biogr. Lex. etc. V. Bd.