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Artikel „Gmelin, Jeremias“ von Moriz Gmelin in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 9 (1879), S. 268, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Gmelin,_Jeremias&oldid=- (Version vom 26. Dezember 2024, 12:09 Uhr UTC)
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Gmelin: Jeremias G., Pfarrer und Specialsuperintendent zu Auggen bei Müllheim im Breisgau, geb. zu Bebenhausen, wo sein Vater Klosterpräceptor war, am 18. Jan. 1613, † zu Auggen am 6. März 1698. Vom Markgrafen Friedrich V. von Baden-Durlach als 20jähriger Magister in den badischen Kirchendienst berufen, wirkte G. vom J. 1634 an als Geistlicher in seiner neuen Heimath, erst in einer Gemeinde des Murgthales, später an mehreren Orten des badischen Oberlandes, zuletzt fast ein halbes Jahrhundert als Pfarrer zu Auggen, in den letzten 25 Jahren zugleich als Superintendent der Landgrafschaft Sausenberg. In den Schicksalen des bis in sein hohes Alter rüstigen, um den religiös-sittlichen Zustand und die ökonomische Lage seiner Gemeinden gleich verdienten Geistlichen stellt sich im Kleinen die Geschichte der verheerenden Kriege des 17. Jahrhunderts dar, von denen der Oberrhein besonders hart mitgenommen wurde. Und des Jeremias G. „Memorial- und Denkbüchlein“ gibt einen nicht uninteressanten Beitrag zur Localgeschichte der badischen Landschaften im 30jährigen, im holländischen und im orleansschen Kriege. G. war auch Liederdichter und Herausgeber zweier geistlicher Liedersammlungen („Christliches Handbüchlein“, Basel 1665, und „Geistliches Kleinod“, Basel 1673, das letztere 1707 vom Hofprediger Rabus neu herausgegeben).

Leichenrede von Pfarrer Klose. Basel 1698. – Mehrer, Chronik von Kandern, S. 239 f. – Wetzel, Liederdichter IV. 158. – Stammbaum S. XLVI–XLVIII.