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Artikel „Geier, Johann Daniel“ von Wilhelm von Gümbel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 8 (1878), S. 503–504, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Geier,_Johann_Daniel&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 14:21 Uhr UTC)
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Geier: Joh. Daniel G. (Geyer), Dr. med., geb. 10. Novbr. 1660 zu Regensburg, gest. (?) 1735, war zuerst Physicus in Alzey, in dessen Nähe er bei Weinheim die später so wichtig gewordene Ablagerung mitteloligocänen Meeressandes mit den darin eingeschlossenen, vortrefflich erhaltenen Thierresten [504] entdeckte. Darüber handelt sein Werk „De montibus conchiferis et glossopteris Alzeyensibus“, Franc. 1678. Wir finden ihn später als Stadtarzt in Mannheim. Hier gaben ihm die benachbarten Ablagerungen tertiärer Säugethierreste bei Eppelsheim, in dem später vielfach beschriebenen Dinotheriensand reichlich Stoff zu Studien, als deren Ergebniß G. die werthvolle Abhandlung „De variis ossibus lapidefactis animantium ac gigantum“ (Misc. Ac. nat. Curios. 1687) schrieb. Vorher ging eine kleine Notiz „De aqua petrificante in tacta Eppelheimensi et museo petrefacto“ (das. 1686). Auch schrieb er mehrere kleinere medicinische Aufsätze: „De membrana per urinam excreta; de mira sympathia patris et filioli in paroxysmo febris tertianae; de calculo vesicae; de abortu etc; de mira antipathia et exinde de animi deliqui corto, de variis naevis“ etc. (das. 1886). G. wurde dann Feldarzt und endlich kursächsischer Leibarzt. Als Mitglied der kaiserl. königl. Akademie der Leopoldina Carolina hatte er den Beinamen Daedalus erhalten.

Poggend. Biog. I, 867. Büchner, Acad. s. imp. Leop. Carol. nat. cur. historia 474.