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Artikel „Gehlen, Adolph Ferdinand“ von Albert Ladenburg in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 8 (1878), S. 497–498, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Gehlen,_Adolf_Ferdinand&oldid=- (Version vom 9. Oktober 2024, 10:05 Uhr UTC)
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Gehlen: Adolph Ferdinand G., Chemiker. Geboren zu Bütow in Pommern 1775. Zunächst Apotheker, studirte er in Königsberg, wo er als Dr. med. promovirte, arbeitete dann unter Klaproth in Berlin und habilitirte sich in Halle als Docent der Chemie. 1807 ging er nach München, von der Akademie zu ihrem Mitgliede ernannt, wo er 1815 schon starb und zwar an einer Vergiftung durch Arsenikwasserstoffgas, mit dessen Untersuchung er sich beschäftigte. Bekannt ist G. als Herausgeber mehrerer chemischer Journale: des „Neuen allgemeinen Journals der Chemie“ (1803–5, 6 Bde.), des „Journals für Chemie und Physik“ (1806–10, 9 Bde.) und des ersten Bandes des „Repetitoriums für die Pharmacie“, von Buchner weiter fortgesetzt; ferner als Uebersetzer von Berthollet’s [498] „Eléments de l’art de teinture“ und von Berzelius’ „Versuch … ein System der Mineralogie zu begründen“. – Eine kleine Schrift von G. „Faßliche Anleitung zur Erzeugung und Gewinnung des Salpeters“, wurde zu seiner Zeit viel benutzt. Gehlen’s eigene Untersuchungen sind weniger bekannt, er wiederholte besonders Versuche Anderer und brachte dadurch oft erst Klarheit in schon vor ihm beobachtete Erscheinungen, so widerlegte er die von Fourcroy und Vauguelin vertretene Behauptung, daß Ameisensäure nur ein Gemisch aus Essigsäure und Aepfelsäure sei, was übrigens Suersen schon früher für unrichtig gehalten hatte. Dann ist G. einer der Ersten, vielleicht sogar der Erste, welcher die Giftigkeit der Blausäure erkannte. Gehlen’s früher Tod als Opfer seiner Wissenschaft erregte allgemeines und tiefes Mitgefühl.