ADB:Gartz, J. C.
Ersch und Gruber’s Encyclopädie, welche den gewissenhaften und gelehrten Historiker der Mathematik [385] erkennen lassen. Vielleicht hängt mit dieser dem erfüllten Raume nach so geringen wissenschaftlichen Thätigkeit die verdrießliche Natur von G. zusammen, der als griesgrämiger Junggeselle einsam in einem Dachstübchen seine letzten Jahre vertrauerte. Unter den Erinnerungen an den Sonderling, die gegenwärtig noch in Halle vorhanden sind, möchte folgende besonders kennzeichnend erscheinen. Als G. einmal lebensgefährlich erkrankte, ließ er sich aus der Universitätsbibliothek sämmtliche Bücher über die Unsterblichkeit der Seele holen. Wieder hergestellt schickte er die Bücher zurück und ließ dazu sagen, nun brauche er sie nicht mehr. Bei seinem Tode vermachte er aber dieser Bibliothek alle seine Bücher, darunter mehrere werthvolle ältere Schriften.
Gartz: J. C. G., Mathematiker, geb. am. 1. Juni 1792 zu Magdeburg, † am 16. Februar 1864 zu Halle, wo er der Universität seit 1823 als außerordentlicher Professor angehörte, ohne nennenswerthe Erfolge seiner Lehrthätigkeit aufweisen zu können. Neben einer „Allgemeinen Größenlehre“ (Halle 1820) verfaßte er besonders eine Monographie in lateinischer Sprache über die arabischen Uebersetzer und Erklärer des Euklid (Halle 1823), welche von bleibendem großem Werthe ist und sehr bedauern läßt, daß G. nicht seine, in der Vorrede gegebene Zusage erfüllend, weitere Arbeiten auf gleichem Gebiete folgen ließ. Wir kennen von ihm nur noch eine Anzahl von Beiträgen zu