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Artikel „Frechulf“ von Wilhelm Wattenbach in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 7 (1878), S. 327, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Frechulf&oldid=- (Version vom 24. November 2024, 17:13 Uhr UTC)
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Frechulf, von ungefähr 820–850 Bischof von Lisieux in der Normandie, ein treuer Anhänger Ludwigs des Frommen, schrieb auf Wunsch des Kanzlers Helisachar, den er seinen Lehrer nennt, ein Werk über die alte Geschichte, welchem er ein zweites Buch von Christi Geburt bis zum Untergang des römischen Reiches hinzufügte. Dieses widmete er um 830 der Kaiserin Judith, um es beim Unterricht ihres Sohnes Karl zu benutzen. Mit Geschick und für damalige Zeit großer Gelehrsamkeit verfertigt, zeigt uns diese Geschichte die Höhe der Bildung, welche in carolingischer Zeit erreicht wurde. Auch ist merkwürdig, daß hier, abweichend von der sonstigen Auffassung im Mittelalter, das römische Reich einfach als vergangen betrachtet und keine künstliche Fortleitung zu dem carolingischen Kaiserthum versucht wird.

Vgl. E. Grunauer, De fontibus historiae Frechulphi, 1864.