ADB:Flemming, Karl
Thekla v. Gumpert zu nennen, deren Jugendschriften seit Jahrzehnten zu Lieblingen des deutschen Volkes gehörten und noch jetzt geschätzt und beliebt sind. Das von ihr herausgegebene „Töchter-Album“ (zur Zeit in 49 Bänden vorliegend), ebenso ihr „Herzblättchens Zeitvertreib“ (in 48 Bänden erschienen) haben sich bis in die jüngste Zeit das Anrecht des Hausfreundes in der deutschen Familie erhalten. Ein weiterer Zweig, den F. mit Sorgfalt pflegte, war das geographische Gebiet. Die Reymann’sche Karte von Mittel-Europa, ein Riesenwerk, das später, 1874, in den Besitz des Großen Generalstabs überging, Handtke’s Kartenwerke etc. waren hochgeschätzt und ernten noch jetzt rühmliche Anerkennung. Namentlich die Generalkarten, welche ganze Erdtheile, sowie die einzelnen Länder und Provinzen, ganz besonders auch die Atlanten von Sohr-Berghaus, Richter, Rohr etc. erfreuen sich weiter Verbreitung. Auch verlegte er eine Anzahl landwirthschaftlicher Werke, welchen Theil des Geschäftes er 1876 an Hugo Voigt in Leipzig verkaufte. Die wachsenden Ansprüche in technischer Beziehung und die mangelnde Befriedigung derselben in Glogau veranlaßten F., seinem Geschäft Druckerei, Steindruckerei und Lithographie beizufügen, und diese Anstalten zusammen repräsentirten schon zu seinen Lebzeiten ein Handlungshaus ersten Ranges. Nach Flemming’s Tode ging das Geschäft an seine beiden Söhne und von diesen (15. Mai 1888) an Dr. H. Müller und Carl Dünnhaupt über, die sämmtlich die seitherige Firma beibehielten. Letztere gestalteten die Firma in eine Actiengesellschaft um.
Flemming: Karl F., geboren am 10. November 1806 in Gröbers bei Leipzig, † am 1. November 1878 zu Glogau, ein besonders auf dem Gebiete der Jugendlitteratur und Kartographie verdienter Buchhändler. F. begann seine Selbständigkeit durch Uebernahme der im J. 1790 gegründeten Güntherschen Buchhandlung in Glogau, welche er unter seinem Namen weiterführte. Sie pflegte in der Hauptsache nur das Sortiment, weniger den Verlag, F. dagegen legte den Schwerpunkt seiner geschäftlichen Thätigkeit auf den Verlag und zwar mit dem Erfolge, daß sich aus der ursprünglich bescheidenen Firma ein Geschäftshaus ersten Ranges entwickelte. Namentlich war es das Gebiet der Jugendlitteratur, welchem sich Flemming’s Thätigkeit hauptsächlich zuwandte und man kann wol sagen, daß er eine lange Reihe von Jahren den litterarischen Markt in dieser Beziehung völlig beherrschte. Es genügt, aus der großen Reihe von Autoren