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Artikel „Fickler, Karl Alois“ von Rochus von Liliencron in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 6 (1877), S. 777–778, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Fickler,_Karl_Alois&oldid=- (Version vom 30. Oktober 2024, 21:35 Uhr UTC)
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Band 6 (1877), S. 777–778 (Quelle).
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Fickler: Karl Alois F., Schulmann und Historiker, geb. zu Konstanz 1810, † 18. Dec. 1871. Sohn einer armen aus Tirol stammenden Familie und ursprünglich für das Schneiderhandwerk bestimmt, wußte er durch eigene [778] Kraft die Mittel zum Studium der Theologie und Philologie zu Freiburg aufzubringen. Obwol er die niederen Weihen erhalten hatte, zog er doch den Schuldienst dem der Kirche vor. 1830 fand er am Pädagogium zu Ettlingen eine Verwendung, ward 1832 am Gymnasium zu Donaueschingen als Professor angestellt, 1834 provisorisch und 1838 definitiv zum Director der Anstalt ernannt. 1848 ward er auf seinen Wunsch an das Lyceum zu Rastatt und 1851 von dort an das Mannheimer Lyceum versetzt, wo er als Lehrer der Geschichte bis zu seinem Tode wirkte. Schon in Donaueschingen hatte er eine Reihe kleiner Arbeiten über die Geschichte der Stadt und des Fürstenbergischen Hauses, meist in den Schulprogrammen veröffentlicht. Unter seinen weiteren historischen Arbeiten, denen es bei großer Gelehrsamkeit und culturgeschichtlichem Blick doch an methodischer Schärfe fehlt, sind besonders seine „Quellen und Forschungen zur Geschichte Schwabens und der Ostschweiz“ (1859) verdienstlich. – Verschieden von seinem Bruder, dem bekannten badischen Agitator, wußte er in der Zeit der Revolution zwischen den Extremen eine besonnene Mitte zu halten. Nach dem Falle Rastatts, 1849, übertrug das preußische Commando ihm die Vertheidigung der vor das Kriegsgericht Gestellten. Reich an Geist und edlen Gemüthes, hat er überall, wo er lebte, vielfach anregend gewirkt.

Thorbecke in den Bad. Biogr. I. 247 fl.