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Artikel „Falk, Friedrich“ von Julius Pagel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 48 (1904), S. 488–489, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Falk,_Friedrich&oldid=- (Version vom 29. März 2024, 04:36 Uhr UTC)
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Falk: Friedrich F., Arzt, geboren zu Berlin am 8. Juli 1840 und daselbst als außerordentlicher Professor der gerichtlichen Medicin sowie als Physicus des Teltower Kreises am 17. October 1893 gestorben, studirte seit 1857 in seiner Vaterstadt, sowie in Leipzig und Würzburg, erlangte an letztgenannter Universität 1862 die Doctorwürde und ließ sich nach erlangter Approbation als Arzt in Berlin nieder, wo er 1869 als Docent für gerichtliche Medicin und Geschichte der Medicin zugelassen wurde, 1876 Physicus des Kreises Teltow wurde und 1886 in eine außerordentliche Professur einrückte, die er bis zu seinem Lebensende bekleidete. F. verband mit anerkennenswerthem Experimentirtalent eine profunde Gelehrsamkeit, besonders auch in philologischen und linguistischen Wissenschaften. So kam es, daß er neben seinem Hauptgebiete, dem der gerichtlichen Staatsarzneikunde, auch die Geschichte der Medicin mit großem Erfolg gepflegt hat. In den genannten Disciplinen hat er ebenso zahlreiche wie werthvolle Arbeiten geliefert. Außer seiner Doctordissertation über die äußerliche Anwendung des Jods veröffentlichte F. Studien über die Hautnerven, Blutgase, Veränderungen der Blutfarbe durch abnorm hohe Temperaturen, nach dem Tode und bei Kohlenoxydvergiftung, über den Tod im Wasser, über das Verhalten von Fermenten und Infectionsstoffen im Körper, über entgiftende Vorgänge im Erdboden, über Lungenödem, Strangulationstod, Impftuberculose, Verbrennung, Chromvergiftung, über Allgemein-Erscheinungen bei gestörter Harnabscheidung, Lungenentzündung nach Kopfverletzung, Eisenbahn-Verletzungen, sanitätspolizeiliche Ueberwachung der Schulen u. a. m. Von den Veröffentlichungen Falk’s zur Geschichte und Geographie der Heilkunde sind durchaus erwähnenswerth: „Studien über Irrenheilkunde der Alten“ (Zeitschr. f. Psychiatrie 1866, XXIII); „Ueber die geographische Verbreitung einiger Augenkrankheiten“ (Schmidt’s Jahrbb. Bd. 159, 1873); „Zur historisch-geographischen Pathologie perniciöser Wundfieber“ (Arch. f. Chir. XV, 1873); „Ueber die geographische Verbreitung perniciöser Wundfieber“ (Berliner klin. Wochenschr. X, 1873); „Galen’s Lehre vom gesunden und kranken Nervensystem“ (Leipzig 1870); „Die pathologische Anatomie und Physiologie des Morgagni (1682–1771)“ (Berlin 1887); „Die specielle Pathologie und Therapie der Systematiker des 18. Jahrhunderts“ (Zeitschr. f. klin. Medicin 1890–92); „Die geschichtliche Entwicklung der experimentellen Medicin“ (Virchow’s Arch. 1893–94, z. Th. [489] posthum erschienen). F. war ein Gelehrter im besten Wortsinne, schlicht, bescheiden, ehrlich, allem Scheinen und Gemeinen abhold. Für die Wissenschaft ist er viel zu jung gestorben.