Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Eschenbach, Hieronymus“ von Moritz Cantor in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 6 (1877), S. 338–339, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Eschenbach,_Hieronymus&oldid=- (Version vom 23. November 2024, 14:38 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 6 (1877), S. 338–339 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Hieronymus Eschenbach in der Wikipedia
Hieronymus Christoph Wilhelm Eschenbach in Wikidata
GND-Nummer 102079633
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|6|338|339|Eschenbach, Hieronymus|Moritz Cantor|ADB:Eschenbach, Hieronymus}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=102079633}}    

Eschenbach: Hieronymus Christoph Wilhelm E., Mathematiker, geb. am 30. März 1764 zu Leipzig, † am 7. März 1797 zu Madras. Vorgebildet auf der Landesschule zu Meißen, die er von seinem 12. Jahre an besuchte, kam 1782 als Student der Mathematik und Physik in seine Vaterstadt Leipzig zurück, war daselbst eifriger Schüler Hindenburg’s und erwarb sich am 31. Jan. 1785 die Magisterwürde. Eine Zeit lang wirkte er an derselben Universität als Privatdocent, worauf er 1791 als Ingenieurhauptmann in die Dienste der holländischen ostindischen Compagnie trat und als solcher erst auf dem Vorgebirge der guten Hoffnung, dann in Batavia, endlich in Malacca thätig war. [339] Bei der Eroberung von Malacca durch die Engländer gerieth er in deren Kriegsgefangenschaft und wurde nach Madras gebracht, wo er starb. Seine wissenschaftliche Thätigkeit bestand in der Uebersetzung einer ziemlichen Anzahl von meistens physikalischen Werken aus dem Holländischen, Französischen, Schwedischen ins Deutsche und Lateinische. Außerdem schrieb er in lateinischer Sprache einige selbständige mathematische Abhandlungen im Geiste der durch seinen Lehrer Hindenburg gegründeten combinatorischen Schule, unter welchen namentlich diejenige, über welche er am 30. Mai 1789 disputirte, ihm eine frühe Berühmtheit verschaffte. Es war die „Dissertatio de serierum reversione formulis analytico-combinatoriis exhibita“, in der eine freilich unbewiesene Formel zur Lösung der damals vielbesprochenen Aufgabe der Reihenumkehrung aufgestellt war.

Leipziger gelehrtes Tagebuch auf das J. 1785 (S. 11) und auf das J. 1798 (S. 130). Allgemeine Litteraturzeitung vom 5. Mai 1790.