ADB:Eichhorn, Ambrosius
Martin Gerbert und P. Ussermann zur Mitwirkung an der begonnenen Germania sacra berufen, übernahm er die Bearbeitung der Geschichte des Bisthums Chur, bereiste dasselbe zum Studium der dortigen ihm vom Fürstbischofe v. Rost bereitwillig eröffneten Archive und kehrte mit reichen Materialien versehen nach St. Blasien zurück. Während siebzehnjähriger Wirksamkeit theils als Pfarrer zu Bernau, theils als Novizenmeister im Kloster, arbeitete er das Gesammelte aus. Sein Werk erschien 1797. E. wurde hierauf Bibliothekar, dann Archivar des Stiftes St. Blasien, zuletzt Prior von Oberried, bis zur Aufhebung des Stiftes im J. 1807. Mit den übrigen Conventualen nach St. Paul in Kärnthen übersiedelnd, wurde E. sofort zum Präfect des Gymnasiums in Klagenfurt ernannt und versah dieses Amt mehrere Jahre hindurch, begann daneben sich nun mit der Geschichte von Kärnthen zu beschäftigen, wurde Mitarbeiter an Hormayr’s Archive und der Zeitschrift Carinthia, schließlich nach St. Paul zurückberufen, um das Archivariat im Stifte zu übernehmen, 1818 Präfect des Gymnasiums daselbst, und gedachte eben seine Urkundensammlung zur Landesgeschichte zu veröffentlichen, als ihn im März 1820 plötzliche Krankheit befiel und seinen Tod herbeiführte. Seine Schriften sind: 1) „Gedanken über die Freiheit für den deutschen Landmann“ ohne Angabe des Namens und Druckorts (aber gedruckt in St. Blasien) 1793. 2) „Episcopatus Curiensis in Rhaetia etc.“ Typis San Blasianis 1797. 3) „Kurzgefaßte Geschichte der Probstei Oberried und des Thales St. Wilhelm“, in der Zeitschrift: Badenia. 1805. 4) „Libellus precum ad usus studiosae juventutis christianae“, Klagenfurti 1811. 5) „Beiträge zur Geschichte und Topographie des Herzogthums Kärnthen“, Klagenfurt, erste Sammlung 1817, zweite Sammlung 1818.
Eichhorn: Ambrosius E., Benedictiner und Historiker, † 21. März 1820. Geb. am 6. Sept. 1758 zu Wittlighofen, Bezirksamt Bondorf im Badischen, als Sohn des dortigen Schullehrers, erhielt E. seine erste Bildung in der Schule der Jesuiten zu Rottweil am Nekar, ging dann an die Stiftsschule in St. Blasien über, legte daselbst 8. Nov. 1779 das Ordensgelübde ab und blieb nun Mitglied des Conventes, wo er 1783 die Priesterweihe erhielt und sich auch bald eifrig historischen Studien zuwandte. Vom Abt- S. Freiburger Diöcesan-Archiv. Achter Band, Freiburg im Breisgau 1874. („Das ehemalige Kloster St. Blasien auf dem Schwarzwalde und seine Gelehrtenakademie“. Von Archivrath Dr. J. Bader in Karlsruhe.)