ADB:Demmer, Heinrich
Auguste, besaß ein für die Darstellung nicht gewöhnliches Talent, das im Lustspiel zum glänzendsten [49] Ausdruck kam und ihr die ungetheilte Gunst der Mannheimer, wie später des Karlsruher Publicums erwarb. Leider zwang sie frühzeitig ein Nervenleiden zum Rücktritt von der Bühne. Auguste D. † 3. März 1859.
Demmer, ein in der Theatergeschichte öfters wiederkehrende Name, bekannt geworden namentlich durch Heinrich D., geb. 1. Novbr. 1790 zu Mannheim, † 14. Aug. 1851 zu Karlsruhe. Sohn eines wenig bedeutenden Schauspielers betrat der junge D. nach vollendeten Gymnasialstudien 1809 in Mannheim zuerst die Bühne, der er sich 1812 völlig widmete. Er spielte zunächst Liebhaberrollen, doch mit wenigem Beifall und ging, 1816 für das Karlsruher Hoftheater engagirt, 1818 bereits in das Fach der Intriganten und Charakterrollen über. Auf diesem Gebiet entwickelte er rasch schöne Anlagen und schuf eine Reihe trefflicher künstlerischer Gebilde, unter denen sein Wurm, sein Carlos (Clavigo), Shylock, auch Falstaff und Millerche (Bürgercapitän), ebenso Possert, Klingsberg und Perrin obenan standen. Mit klarem Geist tief eindringend in die darzustellenden Charaktere, ernst im Streben, stets den Zielen echter Kunst folgend, war er ein echter Künstler, der das Beste wollte und jeder niederen Richtung Feind war. – Auch Demmer’s Schwester,- Vgl. v. Weech, Badische Biographien 1875; über die anderen den Namen D. führenden, hier nicht genannten Theaterangehörigen den betr. Art. im Allg. Theaterlexikon, der allerdings mit Reserve aufzunehmen ist.