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Artikel „Demeter, Ignaz Anton“ von Friedrich von Weech in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 5 (1877), S. 46, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Demeter,_Ignaz&oldid=- (Version vom 20. April 2024, 05:13 Uhr UTC)
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Demeter: Ignaz Anton D., Erzbischof von Freiburg, geboren am 1. Aug. 1773 in Augsburg, † am 21. März 1842. Sailer, dem er als Student zu Dillingen bekannt geworden, empfahl ihn dem Grafen Schenk von Stauffenberg, der ihn (1802) zur Pfarrei Lautlingen in Würtemberg präsentirte; Wessenberg, der auf seine pädagogische Thätigkeit aufmerksam geworden war, veranlaßte (1808) seine Berufung zur Pfarrei Rastatt und zur Direction des dortigen Präparandeninstitutes. Leidende Gesundheit zwang D., sich 1818 auf die Landpfarrei Sasbach zurückzuziehen, von wo aus er (1826) als Ministerialrath bei der katholischen Kirchensection nach Karlsruhe gezogen wurde, eine Stelle, die er jedoch bald wieder mit seiner Landpfarrei vertauschte. 1833 berief ihn Erzbischof Boll als Domcapitular nach Freiburg und nach dessen Tode wurde D. am 11. Mai 1836 zum Erzbischof gewählt und am 29. Mai 1837 consecrirt. Seine Amtsverwaltung ist für die kirchenpolitische Geschichte dadurch wichtig geworden, daß während derselben die ultramontane Partei in Baden ihren Feldzug gegen die Regierung begann, der durch die viel genannte Brochure „Die katholischen Zustände in Baden“, Regensburg 1841 (eine 2. Abthl. erschien 1843) litterarisch eingeleitet wurde. Während hierbei die extremen Parteiführer auch den Erzbischof selbst beschuldigten, daß er die Rechte der Kirche nicht genügend wahre, wurde D. von dem liberalen Theile seines Diöcesanklerus, unter der Führung des Constanzer Decans Kuenzer, durch das Verlangen nach Einführung gemischter Diöcesan-Synoden bedrängt. D., eine durchaus conciliatorische Natur, suchte nach allen Seiten zu beschwichtigen und es gelang ihm, einerseits den offenen Ausbruch des Kampfes mit der Staatsgewalt zu vertagen, andererseits den Reformprojecten der liberalen Geistlichen durch Abhaltung bischöflicher Kirchenvisitationen die Spitze abzubrechen. Die Verwaltung der Erzdiöcese leitete D. mit Kraft, Aufopferung und Verständniß. Ein bedeutendes Vermächtniß, das er zu diesem Zwecke hinterließ, machte seinem Nachfolger die Einführung des Ordens der barmherzigen Schwestern in Baden möglich.

Vgl. Bad. Biographien I, 168–171.