Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Czechtitzky, Karl“ von Joseph Kürschner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 4 (1876), S. 670–671, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Czechtitzky,_Karl&oldid=- (Version vom 26. April 2024, 01:26 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Cysik, Georg
Band 4 (1876), S. 670–671 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand Dezember 2013, suchen)
Karl Czechtitzky in Wikidata
GND-Nummer 135726158
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|4|670|671|Czechtitzky, Karl|Joseph Kürschner|ADB:Czechtitzky, Karl}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=135726158}}    

Czechtitzky: Karl C., vorzüglicher Schauspieler, geb. 1759 zu Trautenau in Böhmen. Seinen ersten theatralischen Versuch machte C. 1777 in Linz, wo er als Graf Treuberg in dem von ihm selbst verfaßten „Originaltrauerspiel für Soldaten und Patrioten“ (gedruckt 1785) auftrat. 1779 ging er zur Rößli’schen Gesellschaft in Augsburg, debütirte am 9. Dec. 1782 als Hamlet bei Döbelin, dessen in Berlin weilender Gesellschaft er bis zum 25. April 1783 angehörte, um noch im letztgenannten Jahr das Ehepaar Scholz nach Petersburg zu begleiten. Auch in der nordischen Residenz war seines Bleiben nicht allzulang, bereits 1785 finden wir ihn in Königsberg, 15.–22. Juni 1787 als Gast in Hamburg. Seit dieser Zeit von neuem für Berlin engagirt, blieb er daselbst bis 1795, in welchem Jahr er sein Engagement, gedrängt durch eine unüberwindliche Leidenschaft zum Spiel, aufgab, fortan unstät umherirrend, so daß Ort und Zeit seines Todes bis heute unbekannt geblieben ist. – Zeitgenossen schildern C. als einen der besten Schauspieler seiner Epoche, nur daß er in tragischen und überhaupt in leidenschaftlichen Partieen oft über die Grenze des Schönen hinausging. Dagegen war er in gesetzten und feinkomischen Rollen vorzüglich und Meyer, Schröder’s Biograph nennt ihn ausgezeichnet durch körperliche und geistige Vorzüge, theaterfest, lebhaft, witzig, anständig, bekannt mit dem Ton der großen Welt, verständlich und mit einem sprechenden Auge begabt. Leider war er nicht im Stande, sich durchaus die österreichische Mundart abzugewöhnen. Hauptmann v. Witting (Elise v. Walberg), Karl Derkum (Bürgerglück), Georg [671] (Papagay) und Dallenburg (Wie gewonnen, so zerronnen), Baron Rosenfeld (Entführung), auch Baron Weilburg (Er mengt sich in Alles) waren anerkannte Leistungen von Czechtitzky’s seltenem Talent.