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Artikel „Creusing, Paul“ von Hermann Pieper in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 47 (1903), S. 556, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Creusing,_Paul&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 05:19 Uhr UTC)
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Creusing: Paul C., märkischer Chronist, geboren nach seiner eigenen Angabe zu Stolberg in Meißen (d. i. Stollberg i. Erzgebirge) wahrscheinlich um 1540, studirte seit 1559 in Wittenberg und war von etwa 1570 ab Diakonus zu Beelitz in der Mark. Von seinen weiteren Lebensschicksalen fehlt bis jetzt jede Nachricht. Vielleicht verlor er 1577 wegen seiner philippistischen Gesinnung sein Amt; sicher bekleidete er dasselbe seit 1582 nicht mehr.

In Beelitz verfaßte er außer mehreren kleineren auf die Orts- und Zeitereignisse bezüglichen Gelegenheitsschriften ein für den dortigen Rath bestimmtes, also nicht auf weitere Verbreitung berechnetes „Cronicon Aller Regirender Markgraven vnd Churfürsten zu Brandenburgk“, das, für die allgemeine Geschichte der früheren Zeit auf den Arbeiten von Wolfgang Jobst fußend, doch für die Beelitzer Localgeschichte und für die Regierungszeit des Kurfürsten Joachim II. manche werthvolle selbständige Nachricht bringt. Eingefügt sind der Chronik Copieen der Beelitzer Stadturkunden, für die das ganze Werk überhaupt nur sozusagen ein verbindender Text sein sollte.

Benutzt wurde Creusing’s Arbeit schon von Zacharias Gartz, Andreas Engel, Heinrich Sebald und Andern. Gedruckt wurde dieselbe, wenigstens in ihrem ganzen Umfange, erst mehr als 300 Jahre nach ihrer Abfassung in den Schriften des Vereins für die Geschichte Berlins, Heft XXIII (Berlin 1886). Diese Ausgabe, besorgt von Friedr. Holtze, beruht auf einer späteren schlechten Abschrift; die Originalhandschrift des Verfassers befindet sich in dem Geh. Staatsarchiv zu Berlin, cf. Monatsblatt d. Brandenburgia VI (1897), 241 ff.