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Artikel „Coiter, Volcher“ von Victor Carus in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 4 (1876), S. 397, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Coiter,_Volcher&oldid=- (Version vom 26. November 2024, 11:20 Uhr UTC)
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Coiter: Volcher C. (Coeiter, Koiter, Koyter), war 1535 in Gröningen geboren, ging nach Italien, wo er Falloppia’s, dann Eustachio’s und Ulysses Aldrovandi’s Unterricht genoß, dann nach Frankreich, wo er in Montpellier Rondelet’s Schüler und nachher auch als französischer Feldarzt thätig war, und wurde endlich Stadtarzt in Nürnberg, wo er 1600 starb. Er ist für die Geschichte der Anatomie und Zootomie wichtig, indem er, durch Aldrovandi angeregt, die Entwicklung des Hühnchens sowie des Skeletts des menschlichen Fötus und Kindes untersuchte und durch Eustachio’s Beispiel zur vergleichenden Betrachtung andrer Thiere, besonders deren Skelette, veranlaßt wurde. Seine Schilderungen sind indeß noch keine eigentlichen Vergleichungen, sondern einfache Beschreibungen mit Hervorhebung der Verschiedenheiten, nicht mit einer bewußten Aufsuchung des Gemeinsamen. Seine erste Schrift erschien 1566 in Bologna: „De ossibus et cartilaginibus corporis humani tabulae“, ohne Abbildungen. Unter dem Titel: „Externarum et internarum principalium humani corporis partium tabulae“, Nürnberg 1572, und wieder mit neuem Titel 1573, erschien eine Sammlung einzelner Abhandlungen. Darunter finden sich zootomische Notizen, ferner eine Abbildung des Affenskeletts, Embryonalskelette und Schädel und die Entwicklungsgeschichte des Hühnchens. Endlich gab er noch „G. Fallopii Lectiones de partibus similaribus corporis humani“ Nürnberg 1575, heraus, denen er vier Tafeln Skelette von Säugethieren, Vögeln, Schildkröte und Frosch anhängte. Die Erklärungen sind von C., sowie sämmtliche Figuren mit Ausnahme des monströsen Huhns, pullus gallinaceus.