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Artikel „Chauvin, Franz von“ von Bernhard von Poten in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 47 (1903), S. 469, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Chauvin,_Franz_von&oldid=- (Version vom 29. November 2024, 02:09 Uhr UTC)
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Chauvin: Franz von C., königlich preußischer Generallieutenant, der Begründer der deutschen Militärtelegraphie, am 16. Mai 1812 zu Lüttich geboren, trat am 30. October 1830 bei der 8. Pionierabtheilung zu Coblenz in den Dienst, wurde am 10. September 1832 Secondlieutenant und, nach verschiedenartiger Verwendung in den Stellungen der Ingenieurofficiere, im Herbst 1846 Lehrer an der Vereinigten Artillerie- und Ingenieurschule zu Berlin. Nachdem er, inzwischen zum Hauptmann aufgerückt, seit 1854 Ingenieur vom Platz in Colberg gewesen war, kehrte er im December 1856 als Major und Director des Telegraphenwesens, welches unter seiner Leitung sich mächtig entfaltet hat, nach Berlin zurück. (Major A. May, Geschichte der Kriegstelegraphie in Preußen, 1854–1871. Sonderabdruck aus dem Archiv für Artillerie- und Ingenieurofficiere, 78. Bd. 2. u. 3. Heft, Berlin 1875.) Das Militär-Telegraphenwesen, auf Anregung des Ministeriums für Handel und Gewerbe 1854 begründet, war damals kein gesonderter Theil des Gesammtbetriebes; C. hatte vielmehr den gesammten Fernschreibverkehr unter sich und wurde demnächst General-Telegraphendirector des Norddeutschen Bundes, somit nach dem Kriege von 1870/71 des Deutschen Reiches. Die Leistungen der Feldtelegraphie während des Krieges gegen Dänemark und Chauvin’s Verdienste um diese wurden auch dadurch anerkannt, daß ihm nach Beendigung des Krieges der Adel verliehen ward. Am 10. October 1872 schied General v. C. aus dem Dienste und starb am 17. Mai 1898 zu Settignano bei Florenz. Er schrieb: „Die Organisation der elektrischen Telegraphie in Deutschland für die Zwecke des Krieges“ (Berlin 1884).