ADB:Bubna von Lititz, Ferdinand Graf

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Artikel „Bubna von Lititz, Ferdinand Graf“ von Wilhelm Edler von Janko in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 461, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Bubna_von_Lititz,_Ferdinand_Graf&oldid=- (Version vom 2. November 2024, 22:53 Uhr UTC)
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Bubna: Ferdinand Graf B. v. Littitz, österreichischer Feldmarschalllieutenant, geb. zu Jamerŝk in Böhmen 26. Nov. 1768, † 5. Juni 1825. Als Staatsmann und Krieger gleich thatenreich, begann er seine Laufbahn in dem Türkenkriege von 1788. Hierauf machte er die französischen Kriege von 1792–1815 mit, während welchen Zeitraumes er alle Grade vom Oberlieutenant bis zum Feldmarschalllieutenant (1809) durchlief. In den meisten Berichten seiner Vorgesetzten wird sein Name mit Auszeichnung genannt. 1805 ward er Vorsteher und Referent des Militär-Departements und von 1812–13 österreichischer Vertreter in Paris an Schwarzenberg’s Stelle. Im August 1813 trat er wieder an die Spitze seiner Division; von der böhmischen Grenze vordringend, erhielt er den Befehl, sich am Tage der Leipziger Schlacht dem äußersten rechten Flügel der Verbündeten unter Benningsen anzuschließen und löste diese für den Erfolg wichtige Aufgabe mit größter Bravour. In Frankreich commandirte er darauf die sogen. „erste leichte Division“, welche über Genf unter beständigen Kämpfen vordrang. Nach dem Pariser Frieden ward er Generalgouverneur in Piemont, Savoyen und Nizza, wo die österreichischen Truppen bleiben sollten, bis der nach 16 Jahren zurückgekehrte König von Sardinien seine Armee organisirt hatte. Bei Wiederausbruch des Krieges 1815 erhielt B. das Commando des 2. Corps der italienischen Armee, mit dem er am 12. Juli vor Lyon stand. Nach dem Kriege erhielt er (seit 1818) das militärische Commando in der Lombardei, von wo aus er 1821 beim Ausbruch der piemontesischen Revolution, ohne Befehl zu erwarten, dort einrückte und in fünf Tagen die Empörung dämpfte. Hormayr charakterisirt ihn mit den Worten: „In der Jugend ein Achill an Gestalt, Muth und Kraft, im blutigen Waffenspiele des Revolutionskrieges versucht, keinem großen Tage desselben fremd und ein rechter Vordermann im Kriege.“ – Außer vielen Auszeichnungen erhielt er zwei Schenkungen, eine in Böhmen und eine in Sardinien.

Wurzbach, Biogr. Lex.