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Artikel „Bramer, Benjamin“ von Moritz Cantor in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 234, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Bramer,_Benjamin&oldid=- (Version vom 16. April 2024, 08:58 Uhr UTC)
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Bramer: Benjamin B., Architekt und Mathematiker, geb. 1588 zu Felsberg in Hessen, † nach 1648 (wahrscheinlich 1649 oder 1650) in Ziegenhayn. Sein Vater war der Prediger David B., welcher, durch religiöse Unduldsamkeit mannigfach umhergetrieben, endlich durch Landgraf Wilhelm IV. von Hessen 1581 in Felsberg eine Anstellung erhielt, in welcher er bis zu seinem 1591 erfolgten Tode verblieb. Benjamin wurde somit als dreijähriges Kind vaterlos. Jobst Burgi (s. diesen), der Mann von Benjamins älterer Schwester, nahm ihn auf und leitete seine Erziehung, welche dadurch eine mathematische Richtung erhielt. Benjamin folgte dem Schwager 1603 nach Prag und verließ ihn erst, als nach dem Tode von Benjamins Schwester Burgi 1611 eine zweite Heirath einging. Während dieses Prager Aufenthaltes (1603–1611) fällt jedenfalls die von B. uns gemeldete Berechnung der sogenannten Progreßtabellen des Burgi. 1612 erhielt B. durch Landgraf Moritz von Hessen die Stelle eines Baumeisters in Marburg. Später zog er als Rent- und Baumeister nach Ziegenhayn, wo er gestorben ist. Von seinen ziemlich zahlreichen theilweise fremde Erfindungen schildernden Schriften ist besonders eine Sinustabelle (1614) und sein „Apollonius Cattus“, ein zweitheiliges Buch über Kegel- und Cylinderschnitte zu erwähnen, welch letzteres von B. selbst zweimal, 1634 und 1646, dann ein drittes Mal nach seinem Tode 1684 herausgegeben wurde. Die Casseler Landesbibliothek besitzt noch mehrere ungedruckte Handschriften mathematischen Inhalts von ihm.

Strieder, Hess. Gelehrten- und Schriftstellergeschichte. – Grunert, Archiv für Mathematik und Physik Bd. XVI. S. 364.