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Artikel „Bozzini, Philipp“ von Wilhelm Stricker in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 227, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Bozzini,_Philipp&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 14:22 Uhr UTC)
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Bozzini: Philipp B., geb. 25. Mai 1773 zu Mainz, studirte zu Jena Medicin, promovirte zu Mainz 1796. In Frankfurt wurde er 1803 als Arzt aufgenommen und 1808 zum Physicus extraordinarius ernannt. Er starb schon 1809 in der Nacht vom 4. auf den 5. April am Typhus. – B. hat das Verdienst, in einer Zeit, wo die meisten Aerzte von naturpilosophischen Speculationen in Anspruch genommen waren, ein wichtiges Mittel der Diagnostik zuerst angegeben zu haben. Im J. 1807 erschien am Landes-Industriecomptoir zu Weimar in Folio sein Werk: „Der Lichtleiter oder Beschreibung einer einfachen Vorrichtung und ihrer Anwendung zur Erleuchtung innerer Höhlen und Zwischenräume des lebenden animalischen Körpers“. Mit Kupfern. – Bozzini’s Idee wurde verworfen von der medicinischen Facultät und der Josephsakademie zu Wien. Die Wiener medicinische Facultät nannte das Instrument laterna magica in corpore humano. Dagegen ist die Nachwelt ihm gerecht geworden. Morell Mackenzie[WS 1] („On the use of the laryngoscope in the diseases of the throat“, London 1865) bezeichnet den Lichtleiter als das erste Laryngoskop; in der Gazette des hôpitaux vom 4. Mai 1867 ist der Lichtleiter abgebildet.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Morell Mackenzie (1837-1892), englischer Mediziner (Laryngologe).