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Artikel „Bohrer, Anton und Maximilian“ von Arrey von Dommer in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 83–84, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Bohrer&oldid=- (Version vom 18. Dezember 2024, 04:11 Uhr UTC)
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Bohrer: die Brüder Anton und Maximilian B., Söhne des tüchtigen Contrabassisten Caspar B. zu München. Anton, der Violinspieler, geb. daselbst 1783, war im Violinspiel Schüler von Kreutzer in Paris, wohin er in Begleitung des Münchner Orchesterdirectors Karl Cannabich ging; in der Composition Schüler von Franz Danzi. Max, der Cellist, geb. zu München 1785, war Schüler von Anton Schwarz daselbst. Noch zwei andere Brüder, Peter und Franz, waren ebenfalls gute Geiger; alle vier fanden schon frühe Anstellung in der Münchner Capelle, und bildeten bereits seit ihren Knabenjahren unter [84] sich ein vortreffliches Quartett, welches aber durch den schon 1805 erfolgten Tod von Peter und Franz aufgelöst wurde. Von 1806 an machten die Brüder Anton und Max viele und weite Kunstreisen durch den größten Theil von Europa, wurden 1818 in der Berliner Capelle angestellt, kehrten 1824 aber nach München zurück und verheiratheten sich mit zwei Schwestern Dülken, Anton mit Fanny und Max mit Louise, welche beide namhafte Clavierspielerinnen waren. Von den Brüdern nahm, wiewol Max als Cellist sehr hoch stand, doch Anton den höheren Rang ein, hatte auch als Componist mehr zu bedeuten. Er hat viel und mit gutem Geschmacke geschrieben, Concerte und Kammerstücke verschiedener Art, für Violine und Violine und Violoncello etc., wovon über 50 Opera gedruckt sind. Auch Max hat Concerte und andere Stücke für sein Instrument hinterlassen, an denen sein Bruder jedoch manchen Antheil gehabt haben soll. Antons Tocher Sophie, geb. zu Paris 1830, war eine sehr begabte Clavierspielerin, starb aber frühe, nachdem sie noch 1848 in Petersburg mit großem Beifalle sich hat hören lassen.