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Artikel „Block, Albrecht“ von William Löbe in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 2 (1875), S. 712–713, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Block,_Albrecht&oldid=- (Version vom 23. November 2024, 14:21 Uhr UTC)
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Block: Albrecht B., Director des königl. Creditinstituts für Schlesien, geb. 5. März 1774 zu Sagan, † 21. November 1847 zu Carolath. Er hat sich seine vielseitige, von den glänzendsten Erfolgen begleitete praktische und litterarische Thätigkeit in dem Gebiete der Landwirthschaft einen über die Grenzen Deutschlands hinaus hochgeachteten Namen erworben. Nachdem er in seiner Vaterstadt den ersten Elementarunterricht erhalten hatte, kam er nach dem Tode des Vaters, welcher Regimentsarzt bei dem v. Bosse’schen Dragonerregiment war, zu seinem Onkel, dem Prediger Blume zu Dalkau bei Glogau, um hier weiter ausgebildet zu werden. 1789 betrat er die Laufbahn als praktischer Landwirth zu Neuguth bei Polkwitz. Von da ging er 1792 als Wirthschaftsschreiber nach Contopp, 1793–95 war er Verwalter der Güter Hofwise und Pohlame, 1796 kam er als Wirthschaftsamtmann auf das Gut Radichen bei Goldberg, welches er nach Verlauf von vier Jahren in Pacht nahm. 1805 kaufte er das Gut Oberwittgendorf bei Haynau und 1811 fiel ihm, infolge von Familienverhältnissen, das Gut Schierau zu, welches er nach 27jährigem Besitz der zunehmenden Dienstgeschäfte halber verkaufte. Seit dieser Zeit – 1838 – wohnte er zu Carolath, wo ihn das Vertrauen und die Freundschaft des Fürsten von Carolath fesselte. Der Ruf, welcher sich frühzeitig über seine Tüchtigkeit als Landwirth verbreitet hatte, erwarb ihm schon 1808 den Titel eines königl. Oberamtmanns und 1814 den eines königl. Amtsraths. 1835 wurde er zum Director des königl. Creditinstituts für Schlesien befördert. Außer der Verwaltung seines Besitzthums hatte B. vom Jahre 1805 an noch die Oberleitung mehrerer Landgüter, war Intendant der schlesischen Stammschäferei und leitete auf seinem Gute Schierau ein kleines landwirthschaftliches Institut. Am 21. Mai 1839 waren es 50 Jahre, seitdem sich B. der Landwirthschaft gewidmet hatte; fast alle seine Schüler und viele Landwirthe von nah und fern versammelten sich zur herrlichen Feier dieses Jubelfestes. 1845 wurde B. noch die Auszeichnung zu Theil, zum zweiten Vorstand [713] der 9. Versammlung deutscher Land- und Forstwirthe in Breslau gewählt zu werden. B. war der erste, welcher die Erdstreu in den Ställen und 1812 die Sommerstallfütterung der Schafe einführte, deren Beschreibung er später als Resultat seiner auf Erfahrung beruhenden Forschungen veröffentlichte. Wie diese, so haben sich nicht minder seine gleichfalls aus praktischen Erfahrungen hervorgegangenen „Resultate der Versuche über Erzeugung und Gewinnung des Düngers“ (1823) und „Ueber den thierischen Dünger, seine Vermehrung und vollkommene Gewinnung“ (1835), sowie sein „Versuch einer Werthvergleichung der vorzüglichsten Ackerbauerzeugnisse“ (1823), „Anleitung zur einfachen ländlichen Buchführung“ (1837) und „Beiträge zur Landgüterschätzungskunde“ (1840) des allgemeinsten Beifalls zu erfreuen gehabt. In einem noch umfassenderen Grade wurde dieser Beifall seinem „Handbuch für Landwirthe und Cameralisten“ zu Theil. Dieses Werk, „Mittheilungen landwirthschaftlicher Erfahrungen, Grundsätze und Ansichten“, 3 Bände (1830; 3. Aufl. 1838), dessen erster Theil die wichtigsten Gegenstände des Ackerbaues umfaßt, während der zweite den Wiesenbau und die Viehzucht, der dritte, gestützt auf den Inhalt der beiden ersten Bände, die Grundsätze zu Abschätzungen des landwirthschaftlichen Bodens und der Viehzucht behufs der Werth- und Credittaxen, die Pachtanschläge, Gemeinheitstheilungen, Dismembrationen, Servitut- und Dienstablösungen, sowie die Grundsätze zur Ermittlung der auf Grund und Boden zu repartirenden Abgaben enthält, darf den gediegensten Schriften dieser Gattung zur Seite gestellt werden.