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Artikel „Berendt, George Karl“ von Victor Carus in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 2 (1875), S. 356–357, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Berendt,_Georg_Carl&oldid=- (Version vom 25. November 2024, 09:18 Uhr UTC)
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Berendt: George Karl B. war der zweite Sohn des praktischen Arztes Dr. Nathanael Berendt in Danzig und daselbst am 13. Juli 1790 geboren. Er lebte als beliebter und vielbeschäftigter Arzt (besonders Augenarzt) in seiner Vaterstadt, nachdem er von 1809 an in Königsberg studirt und sich dann bis 1814 längere Zeit in Berlin aufgehalten hatte. Nach längerem Krankenlager starb er am 4. Jan. 1850. Eine kleine Bernsteinsammlung seines Vaters, sowie die Anregung seiner Königsberger Lehrer, K. Friedr. Wrede und Aug. Friedr. Schweigger, hatten ihn auf die im Bernstein eingeschlossenen Thier- und Pflanzenreste geführt. Eifriges Sammeln setzte ihn in den Stand, zum funfzigjährigen Jubiläum seines Vaters den einleitenden Theil einer Arbeit über Bernsteininsecten erscheinen zu lassen (1829). Der allmählich immer bedeutendere Zuwachs seiner Sammlung mußte ihn aber zu Erweiterung seines Planes bestimmen, den er mit Hülfe befreundeter Gelehrter auszuführen sich entschloß. Die erste Abtheilung des ersten Bandes dieses größeren Werkes erschien 1845 von Göppert und B. in Verbindung bearbeitet. Die Fortsetzung erlebte er leider nicht; die Verzögerung der Herausgabe der schon längere Zeit fertigen zweiten Abtheilung wurde vorzüglich durch die bedeutenden Kosten, welche keine rege Theilnahme des Publicums ausglich, und durch die überraschende Vermehrung [357] seiner Sammlung veranlaßt. Sie erschien 1854 und enthält die im Bernstein befindlichen Crustaceen, Myriapoden, Arachniden und Apteren von K. L. Koch[WS 1] und B. bearbeitet; der zweite Band, an dessen erster Abtheilung B. allein noch thätig war, erschien 1856. Seine Sammlung war die größte, je über Bernstein und Bernsteineinschlüsse zusammengebrachte und enthielt 4216 Stück (s. Stettin. entomologische Zeitung, 1850, S. 299).


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: E. L. Koch