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Artikel „Bauer, Franz Nicolaus“ von Carl Ruland in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 2 (1875), S. 141–142, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Bauer,_Franz_Nicolaus&oldid=- (Version vom 26. April 2024, 01:29 Uhr UTC)
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Bauer: Franz Nicolaus B., geb. zu Würzburg 5. Dec. 1764, † daselbst 20. Dec. 1836, hatte seine Bildung an den Anstalten seiner Vaterstadt erhalten, trat nach Vollendung der Humanitätsstudien als Novize in die Cistercienserabtei Ebrach, die er aber, ohne die Gelübde abgelegt zu haben, da ihm alle Eigenschaften für den Klosterberuf fehlten, wieder verließ. Mit einer ausgezeichneten Stimme versehen und des Choralgesanges mächtig wie wenige, wurde er im J. 1788 als Domvicar in Würzburg angenommen und hatte bis zu seiner Priesterweihe am 20. Dec. 1788 im Würzburger Klerikalseminare seine theologische Bildung zu erhalten. Von da an wurde er, namentlich je näher die Zeit der Säcularisation kam, selbst über die Grenzen des Hochstiftes hinaus berühmt und berüchtigt durch seine litterarischen „Stänkereien“, die er mit dem anonymen Buche: „Blicke in das Innere der Prälaturen“, 2 Bde. mit Kupfer, ohne Druckort (Gotha 1794) begann, einer pasquillartigen Satire auf das mächtige Ebrach. Wo Jemand etwas Bissiges veröffentlichen wollte, – da gab er gerne seinen Namen her. So veröffentlichte er den seiner Zeit vielen Staub aufwirbelnden „Argus, eine Zeitschrift für Franken“ in dem Momente der Säcularisation 1803, so die berüchtigten „Betrachtungen über den Klerikal- und Mönchsgeist“, ohne Druckort (Arnstadt 1805), denen sich sein Portrait vorgesetzt findet. Unter der großherzoglichen Regierung politisch anrüchig geworden, wurde er in das Franciscanerkloster auf den Kreuzberg verwiesen, von dem er 1816 eine eingehende Beschreibung drucken ließ. Bald hierauf unter der bairischen Regierung zurückgekehrt, wurde er 1821 einer der eifrigsten Vertheidiger der Hohenlohe’schen Heilungen, mit deren Beschreibung: „Briefe und Nachrichten“ er seine litterarische Laufbahn beschloß. Fortan versah er bis zu seinem Ableben seine Kirchendienste im Dom, galt aber immer als eine merkwürdige Persönlichkeit und als der beste [142] Sänger des Cantus Gregoriani Moguntini. – Vgl. Felder, Gel.-Lex.; N. Nekrol. XIV. (1836) 818.